Durch die synthetische Darstellung der Ascorbinsäure in den letzten Jahren ist die Möglichkeit gegeben, das Vitamin C in grossem Masse in reinster Form therapeutisch anzuwenden. Es sind aber damit nicht nur die eigentliche C-Avitaminose, sondern besonders die verschiedenen Hypovitaminosen, d.h. Krankheitsbilder, die durch eine mehr oder weniger grosse Verarmung des Organismus an einem oder mehreren Vitaminen ausgezeichnet sind, in den Kreis der Behandlung getreten. Vor kurzem applizierten wir täglich 300mg. Ascorbinsaure intravenös an Tuberkulosekranke (z.B. Lungentuberkulose, Pleuritis exsudativa, Peritonitis tuberculosa), und wir beobachteten sowohl den Fiebertypus, subujektiven Klagen, das Blutbild, die Blutsenkung, den Blutzuckergehalt wie auch den Zuckergehalt und die Zellformel der Hautblasenflüssigkeit, die durch Cantharidenpflasteranlegung entstand. Dabei prüften wir auch die Veränderung der Entzündungsstärke, die von Trautwein angegeben wurde. Wir sind so zu folgenden Schlùssen gekommen. 1) Das Allgemeinbefinden des Patienten bessert sich. 2) Sowohl der Hämoglobingehalt wie die Zahl der Erythrozyten der Lymphozyten und der eosinophilen Leukozyten nimmt zu. 3) Sowohl im peripheren Blut als auch in der Blasenflüssigkeit vermehrt sich im allg. die Leukozytenzahl. 4) Die Blutsenkung ist meistens verzögert. 5) Einen ausgeprägten Einfluss der Ascorbiasäure auf den Blutzuckergehalt kann mann nicht feststellen, aber im allgemeinen vermindernde Wirkung auf den Zuckergehalt in der Blasenflüssigkeit ist bemerkbar.