Um die Blendwirkung im täglichen Leben zu untersuchen, bin ich auf folgende 3 Weisen vorgegangen. Zu erst habe ich den Einfluss einer starken Lichtquelle, zwischen Sehobjekt und Versuchspersonen, auf die Sehschärfe untersucht, wobei die Lage der Lichtquelle berücksichtigt. Wurde Zweitens habe ich den Farbenkontrast zwischen Sehobjekt und Hintergrund in bezug auf die Blendwirkung geprüft. Schliesslich habe ich die Reflexwirkung der verschiedenen Tafelarten und die Beziehung zwischen Blendung und Sehschärfe untersucht. Bei dem Versuche wird als Blendlichtquelle die elektrische Lampe mit halbkugeliger verschiebbarer Reflexfläche von 55.9 Hefnerkerzen zwischen Sehzeichen und Untersucher angestellt; durch Lagewechsel dieser Lichtquelle kann der Winkel zwischen Lichtquelle und Blickrichtung vom Untersucher willkürlich (in meinen Fall etwa 2°, 4°, 7°) augeordnet werden. Die Beleuchtungastärke für das Sehzeichen wird durch eine andere konstante Lichtquelle immer auf 5.1 Hefnerlux gehalten. Als Sehzeichen benützte ich die Landoltschen-Ringe mit verschiedenen Farbenkontrasten zwischen Objekt und Hintergrund. Mit diesem Apparat wurde die Wirkung der Blendlichtquelle auf die normale Sehschärfe und die Sehschärfe mit verschiedenen Farbenkontrasten geprüft. Daneben wird der Einfluss des reflektierten Lichtes bei verschiedenen schwarzen Holztafeln auf die Sehschärfe bestimmt. Zu diesem Versuche werden die weissen Landoltschen-Ringe an die glänzende Stelle der Tafeln gestellt, die bei Entfernungen von 1.5 Meter durch die starke Lichtquelle, die 55.9 Hefnerkerzen entspricht, direkt beleuchtet werden. Die Versuche wurden im grossen Dunkelzimmer nach Dunkeladaptation der Versuchsperson angestellt (siehe Bild 1 & 2). Bild 1. Von oben. Bild 2. Von Vorn. 1) Die normale Sehschärfe der Versuchsperson wird durch eine zwischen Blickrichtung und Sehobjekt eingelegte Lichtquelle stark vermindert, und diese Blendwirkung wächst mit der Verminderung der Winkelgrade zwischen Lichtquelle und Blickrichtung des Beobachters (siehe Bild 3). Bild 3. 2) Bei 5.1 Hefnerlux Beleuchtungsstärke auf dem Sehzeichen (ohne Blendlichtquelle) ist die Sehschärfe bei hellem Objekte auf dunklem Hintergrunde etwas günstiger als bei dunklem Objekte auf hellem Hintergrunde. Bei den Kontrasten zwischen Gelb und Weiss ist sie jedoch etwas gü nstiger bei dem gelben Objekte auf weissem Hintergrunde. Diese Sehschärfe der Versuchspersonen wird durch die Blendlichtquelle je nach den Farbenkontrasten ebenfalls stark beeinflusst. Kurz zusammengefasst, die Blendung bei derselben Beleuchtungsstärke beeinflusst die Sehschärfe bei dunklem Objekt auf hellem Hintergrunde viel schwächer als bei hellem Objekte auf dunklem Hitergrunde. 3) Als direkte Blendwirkung habe ich die Sehschärfe mit 5 schwarzen Tafeln untersucht. Dabei habe ich die Reflexwirkung der Tafeln durch den neuen lichtelektrischen Reflektions- und Beleuchtungsmesser nach Lange bestimmt. Darauf wurden die weissen Landoltschen Binge auf die Tafeln geklebt und bei direkter Beleuchtung die Sehschärfenänderungen beobachtet. Die glatte und glanzlose Tafel steht, wie schon voher gesagt, als am zweckmässigsten für die Sehschärfe an erster Stelle, während die stark glänzende reflektierende Tafel nicht geeignet ist. Man muss dabei aber immer die Gleichmässigkeit der Tafelfläche in Betracht ziehen, weil die Sehschärfe durch Holzmaserung oder Unebenheit der Fläche stark beeinflusst wird.