Wie alle bisherigen Versuchsergebnisse gezeigt haben, hat die Epithelkörperchen-Hyperfunktion auf den Heilungsprozess bei Knochenbrüchen einen schädigenden Einfluss. Die Mehrzahl der Forscher hat weiter die Ansicht ausgesprochen, dass die Kalziumzufuhr die Heilungsprozesse bei Kuochenbrüchen nicht fördert. Nun hat aber Verf. in seiner vorigen Mitteilung (Über den Einfluss der Epithelkörperchen auf den Kalziumstoffwechsel. Okayama Igakkai Zassi. Jg. 44. Nr. 12. 1932.) bereits über seine Versuchsergebnisse berichtet, denen zufolge bei erhöhter Epithelkörperchen-Funktion und peroraler Chlorkalzium-Zufuhr der Kalzium-Gehalt der Knochen erhöht wird. Daran anschliessend hat Verf. jetzt weiter festzustellen gesucht, ob einen Einfluss und welchen dieser Vorgang in Fällen von Knochenfrakturen ausübt. Die Versuchsanordnung war in diesem Falle die folgende: Bei gesunden, reifen, männlichen weissen Ratten mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 145-160gr. wurden künstliche Knochenbrüche vorgenommen. Sodann wurde zur Erhöhung der Epithelkörperchen-Funktion eine Epithelkörperchen-Homoiotransplantation bezw. eine Epithelkörperchen-Extrakt-In jektion vorgenommen und diesen Tieren täglich auch chlorkalzium peroral verabreicht. Der Zustand der Heilung der Frakturen wurde dann wöchentlich röntgenologisch und histologisch bis zur 5. Woche untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren Kurz gefasst die folgenden: 1) Bei der Epithelkörperchen-Homoiotransplantation oder der Epithelkörperchen-Extrakt-Injektion verbunden mit peroraler Zufuhr von Chlorkalzium wird die Heilung der Knochenbrüche im Vergleich zu der bei den Kontrolltieren beschleunigt. 2) Bis zur 2. Woche ist die Callusbildung im Falle der Epithelkörperchen-Extrakt-Injektion und peroraler Chlorkalzium-Zufuhr etwas deutlicher als bei der Epithelkörperchen-Homoiotransplantation verbunden mit peroraler Chlorkalziumzufuhr. In der 3. Woche aber ist zwischen beiden ein Unterschied in dieser Beziehung schon nicht mehr nachweisbar, und nach der 4. Woche geht im letzteren Falle die Verknöcherung des Callus bedeutend schneller vor sich als im ersteren.