Der Verfasser hat den Einfluss der Cholsäure auf den Glutathionsgebalt im Blut, in der Leber und Milz des normalen Kaninchens und den Glutathionsgehalt in denselben des stauungsikterischen Kaninchens untersucht, um den Einfluss der Cholsäure auf die Zelloxydation im Organe klarzustellen. Dabei wurden gefunden, dass der Glutathionsgehalt des Blutes u. der Leber sowohl durch subcutane als auch durch intravenöse Zufuhr von 2cc einer 1%igen Na-Cholatlösung pro kg Körpergewicht unverändert bleibt, während der in der Milz dadurch herabgesetzt wird. Weiter wurde gefunden, dass der Glutathionsgehalt im Blut durch intravenöse oder subcutane Zufuhr von 5cc einer 1%igen Na-Cholatlosung pro kg Körpergewicht ebenfalls unverändert bleibt, und dass aber der in Leber dadurch vermehrt und der in Milz entweder vermehrt wird oder unverändert bleibt.
Bei Zufuhr von grösseren Mengen von Gallensäure wie z. B. bei experimentellem Stauungsikterus wird der Glutathionsgehalt im Blut sowie in Leber herabgesetzt, während der in Milz dabei vermehrt wird, was erstere höchstwahrscheinlich auf der durch Rückfluss der Galle hervorgerufenen Zellendegeneration der Leber beruhen dürfte.
Aus den Daten gent hervor, dass die Cholsäure in kleinerer Menge den Glutathionsgehalt im Organe im Sinne der Oxydationshemmung herabsetzt, während sie in grösserer Menge ihn im Sinne der Oxydationsförderung vermehrt.