Mit Hilfe der Formalinmethode untersuchte der Verfasser den zentralen und peripheren Stumpf des ausgeschnittenen N. ischiadicus bei Kaninchen nach Verlauf verschiedener Zeiten und kam zu folgenden Resultaten: 1. Befunde des zentralen Stumpfes. 24 Stunden nach Operation kann man in der Nähe der durchschnittenen Stelle weder Neurokeratinnetz noch Einkerbungen auffinden. Zentralwärts treten die Einkerbungen in die Erscheinung und zeigen nach und nach grössere Quellbarkeit, wobei auch das Neurokeratinnetz immer deutlicher werdend weitere Maschen zeigen, bis die Maschenweite und die Quellbarkeit der Einkerbungen bei weitem den normalen Grad überwiegen. Zuweilen sieht man eine kleine Vakuolenbildung im Knotenpunkt des Netzes. Weiter zentralwärts aber tritt die Quellbarkeit der Einkerbungen allmählich in den Hintergrund und die Netzmaschen verkleinern sich mehr und mehr, sodass man endlich eine fast normale Struktur antrifft. 48 Stunden nach Operation. Die Strecke, wo das Neurokeratinnetz und die Einkerbungen sich nicht erkennen lassen, wird kürzer und enthält häufig eine in Körnchen zerfallende Substanz. Im Gebiet, wo das Neurokeratinnetz mit weiten Maschen in die Augen springt, vergrössern sich die Vakuolen in den Knotenpunkten des Netzes hier und da, und verwandeln sich in die Netzmaschen. Sonst deckt sich der Befund mit dem der 24. Stunde. Am 3-5 Tage nach Operation kommen Querspalte in der Markscheide an der durchschnittenen Stelle zum Vorschein als erste Andeutung der Einkerbungen. Sie nehmen mit der Zeit an Breite zu und entfernen sich auseinander, um endlich eine regelmässige Anordnung zu zeigen. Dabei verbinden sich die genannten Körnchen mit einander, und zwar zuerst zu Fäden, dann zu einem Netzwerk. Auf diese Weise bildet sich das Neurokeratinnetz mit den Einkerbungen aufs neue. Kurz geht die Neubildung des Neurokeratinnetzes mit der der Einkerbungen Hand in Hand. 2. Befunde des peripheren Stumpfes. Der am Schnittende anliegende Abschnitt erweist keine Einkerbungen, wohl aber das Neurokeratinnetz, wenn auch die Netzmaschen sehr fein sind. Nur selten geht auch das Netzwerk ganz zu Grunde. Weiter peripheriewärts sieht man, dass die Verengerung der Netzmaschen im allgemeinen mit dem Vermindern der Quellbarkeit der Einkerbungen Hand in Hand geht. Doch behält das Netz meistens eine Zeit lang seine regelmässige Anordnung wenn auch mit sehr feinen Maschen, selbst wenn die Einkerbungen ganz verschwunden sind. Erst wenn die Markscheide im Verlauf der Zeit vollständig der körnigen Degeneration anheimfällt, so geht auch das Netzwerk zu Grunde.