An Hand von zahlreichen Paralysenfällen untersucht Verf. zunächst die Verteilungsweise der Spirochaeten im Gehirn und ihre Beziehung zu den anderen histologischen Veränderungen. Bei der Prozessentwicklung der Paralyse unterscheidet er die folgenden vier Stadien. Das erste Stadium: Die Spirochaeten liegen ganz vereinzelt hauptsächlich im Tal der Rinde. (Abb. 1) In diesem Stadium werden nicht selten die histologischen Veränderungen vermisst. Das zweite Stadium: Die Spirochaeten fangen an zu teilen. (Abb. 2) Nun entwickeln sich gewöhnlich die kleinen Fischer'schen Flecke und die Gliose. Das dritte Stadium: Die Spirochaeten liegen sowohl um die Gefässe wie um die Ganglienzellen. (Abb. 3 u. 4) Jetzt treten die mesodermalen Reaktionen, wie die Plasmazellinfiltration usw. zu Tage. Das vierte Stadium: Die Rinde wird mit massenhaften Spirochaeten gefüllt. (Abb. 5). Die Untersuchung führt den Verf. zur Ansicht, dass die paralytischen Prozesse vor allem mit der Parenchymdegeneration beginnen u. z. von den lebenden Spirochaeten hervorgerufen werden. Verf. will indes nicht die indirekte Wirkung der Spirochaeten ausschliessen, die in einer gewissen aus den Spirochaeten produzierten Toxin oder irgendeinem Stoffwechselgift zu suchen ist.
Unter dieser Auffassung der paralytischen Prozesse unterzieht Verf. vier malariabehandelte Paralyse einer sorgfältigen Untersuchung und kommt zu folgenden Schlüssen. Die allerwichtigste pathologisch-anatomische Veränderung der malariabehandelten Paralyse besteht darin, lass die grössten Teile der Spirochaeten durch die Behandelung vernichtet werden, und dass gerade dadurch der pathologische Prozess seinen progressiven Charakter verliert. Durch die nachfolgende Reinigung der zugrundegegangenen Elemente ist die Wiederherstellung des Aufbaus zu erwarten.