Journal of Okayama Medical Association
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Über die diagnostische Bedeutung der Triboulet'schen Reaktion beim Krebs des Verdauungskanals und Auswertung dieser Reaktion auf dem Gebiete der Chirurgie

Yokota, Hiroshi
56_300.pdf 7.07 MB
Published Date
1944-03-31
Abstract
Dem Krebs des Verdauungskanals besondere Beachtung schenkend hat der Verf. an verschiedenen Krankheiten im Bereich der Chirurgie die in der Überschrift erwähnte T-Reaktion angestellt und vom chirurgischen Standpunkt aus die Resultate beobachtet. Die Ergebnisse waren wie folgt. 1. Wenn man alle Falle der Triboulet'schen Reaktionen, welche im Verlauf von 10 Stunden Niederschlag gebildet haben, als positiv betrachtet, so erhöht sich der klinische Wert dieser Reaktion. Wenn der Niederschlag innerhalb von 5 Stunden eintritt, so ist diese Reaktion diagnostisch von grosser Bedeutung. 2. Diese Reaktion stellt selbstverständlich keine spezifische Reaktion der Darmtuberkulose dar. Sie steht ferner mit Eiweisspeisen nicht unmittelbar in Zusammenhang, tritt auch sowohl bei frischen als auch älteren Faeces auf, wird von der absoluten Menge der zur Reaktion angewandten Faeces nicht stark beeinflusst. Auch steht sie mit den trüben Beimengungen in der mit Wasser aufgeschwemmten und gekochten Stuhllösung nicht in unmittelbarer Beziehung. Schliesslich muss noch angenommen werden, dass die eigentliche T- Reaktion von der Blutung am Verdauungskanal nicht beeinflusst wird. 3. Der Prozentsatz des positiven Ausfalles steht bei den geschwürigen Krankheiten des Verdauungskanals um so höher, je mehr es sich um untere Partie des Kanals handelt. Die Zahl des positiven Ausfalles beträgt beim Speiserörenkrebs 0%, beim Magenkrebs 52%, beim Krebs des Kolons 75%, beim Krebs des Rektums 83,3%. Beim Duodenalgeschwür ist der Prozentsatz mit 16,6% anzusetzen, was fur die diagnostische Differenzierung vom Magengeschwür mehr als die Reaktion auf okkulter Blutung verwertbar ist, 4. In den Fällen von Magen- und Duodenalgeschür, in denen die T-Reaktion stark positiv ausfallt, ist auch auf dem Röntgenbild ein grosser Ulcuskater wahrnehmbar. Die Auslösung dieser Reaktion wird von der Grösse der gesamten Acidität des Magensaftes nicht erheblich beeinflusst. Es wird ferner bezüglich des Zusammenhanges zwischen der Grösse der Ulcuskaters und dem Verhalten der betr. Reaktion eine Tendenz festgestellt, dass die Reaktlon um so intensiver auftritt, je grösser der Ulcuskater ausgedehnt ist. 5. Diese T-Reaktion fällt auch bei operativer Wundfläche des Magendarmkanals häufig positiv aus. 6. Beim Carcinoma recti beträgt der Prozentsatz der positiven T-Reaktion in den Fallen, in denen der Stuhl von dem natürlichen Anus entnommen wurde, im Verlauf von 5 Stunden 48,9%, während er in den Fällen, in denen der Stuhl von einem oral angelegten künstlichen Anus entnommen wurde, ebenfalls im Verlauf von 5 Stunden nur 6,2% beträgt. In den Fällen nämlich, in denen der Kot die ulcerierte Stelle nicht passiert hat, weist der positive Ausfall der T-Reaktion einen viel geringeren Prozentsatz auf, eine Tatsache, welche klinisch wahrscheinlich darauf hinweist, dass die T-Reaktion gerade durch den Ulcuskater des Verdauungskanals ausgelöst wird.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489