Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Studien über den Einfluss des passiv injizierten Antikörpers bei aktiv immunisierten Tieren. (1. Mitteilung) Über den Antigengehalt der Organe bei immunisierten Tieren

Zitunari, Huziro
Published Date
1943-02-28
Abstract
Das Schicksal des injizierten Antigens wurde von verschiedenen Seiten studiert, doch bleibt die Frage der Beziehung zwischen Antigengehalt im Blut und in verschiedenen Organen noch ungelöst. Besonders isi die Wechselwirkung zwischen gebildetem Antikörper und noch gebliebenem Antigen im Blut und in den Organen ungeklärt. Um dieser interessanten Immunitätsfrage näherzutreten, stellte Verfasser folgende systematische Untersuchungen an: Nach Immunisierung wird der Antigengehalt im Blut und in verschiedenen, besonders dieselben Antikörper bildenden Organen zeitlich verfolgt. Dann wurden die entsprechenden Antikörper passiv injiziert, um die Antikörperwirkung auf züruckgebliebene Antigene noch deutlich zu ersehen. Damit kann man die Bedeutung der Antikörperbildung durch zuruckbleibende Antigene in blutbildende Organen aus dieser Versuchsreihe vermuten, weil bei hochster Antikorper bildender Zeit das Antigen in Blut schon ganz verschwindet und nur im Organe noch weisbar ist. Rindersera, welche dem Körpergewicht der Versuchstiere (Kaninchen und Meerschweinchen) entsprechen, wurden in bestimmter Dosis injiziert. Nach intravenoser Injektion dieser Sera wurden Organe und Blut periodisch entnommen, um den Antigengehalt in den Organextrakten und im Blut zu vergleichen. Dabei wurde zur quantitativen Messung der Antigene die Uhlenhuthsche Methode, zur Untersuchung des Antikörpers die Ogatasche Immunkörperverdünnungsmethode benutzt. Die Herstellung der Extraktlösung verschiedener Organe erfolgte folgendermassen: Zunachst wurde mit dem Durchströmungsapparat das erforderliche Organ (Leber. Milz, Knochenmark, Niere und Lunge) möglichst blutfrei gewaschen. Das zerkleinerte Organstück wurde unter der Wasserleitung noch einige Tage lang eingeweicht, um Blutreste im Organ zu beseitigen. Darauf wurde dieses Organstück im Mörser zum Organbrei zer-mahlen. Der in dieser Weise hergestellte Organbrei wurde mit physiologischer Kochsalzlösung im Verhältnis von 1g: 5cc versetzt, bei 56°C zwei Stunden lang extrahiert undnach 24 stündiger Aufbewahrung im Eisschrank stark zentrifugiert. Der Antigengehalt des Organextraktes wurde mit hochwertigem Präzipitinserum genau bestimmt. Die Resultate sind folgende: 1) Das intravenäs injizierte Antigen wurde schon nach einer halben Stunde im Blutnachgewiesen. Dann verringerte es sich allmählich im Blut, dabei wurden nach 3-4 Tagen die Antikörper auch im Blut nachgewiesen. Die Vermehrung der Antikörper und Verringerung des Antigens in Blut dauerte einige Tage. Das Antigen verschwand nach 8 Tagen ganz aus dem Blut. Doch vermehrte sich die Antikörperbildung noch weiter bis zu 10 Tagen. Dieser höchste Wert hielt sich dann Wochenlang. 2) Der Antigengehalt im Organ ist etwas verschieden vom Antigen im Blutbefund, da er nach 30 Minuten noch sehr spärlich ist und sich dann innerhalb von 24 Stunden in jedem Organe vermehrt. Danach ist der Verlauf des Antigengehalts im Organe je nach dem Organ verschieden. Doch kann man dieses Antigen im Organ noch länger nachweisen als Blut, etwa uber 10 Tage. 3) Verfasser vermutet, dass die Antikorperbildung durch das Antigen im Organ, besonders im-blutbildenden Organ, noch lebhaft andauert. 4) Das zugeführte Antigen wurde zuerst in der Leber reichlich befestigt, war dann in Niere und Lunge in verhältnismässig grosser Menge vorhanden und wurde aus diesen Organen ausgeschieden. Dagegen waren die Antigene in antikörperbildenden Organen wie Knochenmark und Milz von Anfang an in grosser Menge langdauernd nachweisbar. 5) Hat man aktiv immunisierten Kaninchen noch Antiköorper eingeführt, so vermindern sich die Antigene schnell, welche sonst in der Extraktlösung der Organe reichlich zu finden sind.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489