Journal of Okayama Medical Association
Published by Okayama Medical Association

<Availability>
Full-text articles are available 3 years after publication.

Genetische Studien über den Beckengürtel beim Larus crassirostris

Tsuboi, Yoshiharu
54_1374.pdf 3.78 MB
Published Date
1942-08-31
Abstract
Genetische Untersuchungen hat der Verfasser auf den Beckengürtel am Larus crassirostiris angestellt und erhielt folgende Ergebnisse: 1) Der Beckengürtel entsteht aus 3 selbständigen Knochenanlagen, dem Ilium, Ischium und der Pubis. 2) Die Femurkopfanlage geht in der Eutwicklung der Beckenanlage voran. 3) Die Bildung der Beckenhälfte erfolgt dadurch, dass sich zunächst die 3 Knochenanlagen in der Acetabulumgegend miteinander vereinigen, dann der aufsteigende Zweig der Pars ischiadica an die Pars pubica anschliesst, das akrale Ende des absteigenden Zweigs der Pars ischiadica sich mit dem kaudalen Ende der Pars pubica verbindet, wodurch das For. oblongum entsteht. Schliesslich trit noch die Vereinigung der Pars iliaca an ihrem ventro-kaudalen Ende mit der Pars ischiadica hinzu, wodurch das For. ischiadicum gebildet wird. Damit vollendet die Bildung der ganzen Beckenhälfte. 4) Die beiderseitig vorhandenen Beckenhälften sind an ihrem Ventralteil offen. Ihr Dorsalteil verbindet sich an der Pars iliaca mit der Wirbelsäule. 5) Die spina iliaca tritt im Laufe der Entwicklung des Embryos als ein Zubehör zur Pars iliaca nur transitorisch in die Erscheinung. Bald darauf verfällt sie einer Degeneration und versch windet. 6) Beim For. oblongum kann man während der Embryonalperiode bindegewebig nur das F. obturatum und das F. orale unterscheiden. 7) Die räumliche Ausdehnung der ganzen Knochenhöhlen ist beim Beckengürtel verhältnismässig grösser als die Ausdehnung der ganzen Knochenoberfläche. 8) Das Acetabulumbodenloch entsteht infolge von Abtrennung des aufsteigenden Ischiumzweigs vom F. oblongum, indem sich der Ischiumzweig an die Pars pubica anschliesst. Im Laufe der Embryonalperiode findet bei diesem Loch keine knorpelige Verschliessung statt. 9) Die Pars iliaca entwickelt sich so sehr, dass die Pars pubica und ischiadica als ihre blossen Anhängsel aussehen. Sie verbindet sich an der hinteren Fläche des Acetabulums mit dem Kreuzbein in grosser Ausdehnug, um den Anstoss des Oberschenkels zu verbragen. 10) In jeder Embryonalperiode bis zur Ausbrütung hat der Verf. den Durchmesser des Beckengürtels in allerlei Richtung durch mikroskopische Untersuchung der Keimdrüse gemessen, um diesbezüglich zahlenmässige Werte festzustellen und sich dadurch schon in der Embryonalperiode eine Grundlage für die Unterscheidung zwischen dem männlichen und dem weilblichen Geschlecht zu verschaffen. Diese Bestrebung blieb jedoch erfolglos. Es liegt somit die Annahme nahe, dass beim Larus crassirostris das geschlechtliche Merkmal des Beckengürtels unmittelbar vor der Pubertätsperiode rasch in die Erscheinung tritt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489