In der 1. Mitteilung berichtete Verfasser äber Antiplattchenserum und Agglutinine: versuch damit. Weiter untersuchte er die Wirkung desselben auf Kaninchen in diesen Kapiteln. Als Antigen wurden Blutplättchen von Kaninchen benutzt und das Antiserum durch Immunisierung des Meerschweinchens damit hergestellt. Dieses Antiserum wurde normalen oder behandelten Kaninchen injiziert und die Veränderung der Blutplättchen direkt durch Zählung und indirekt durch Verlangsamung der Blutgerinnungszeit, besonders Plasmagerinnungszeit, genau studiert. Zur Plasmagerinnung benutzte er Zitratplasma oder Normalplasma des Kaninchens und setzte Staphylokokken dieser Plasmalosung zu, um die Plasmagerinnungszeit scharf zu bestimmen. Dabei benutzte er neben der normalen Methode im Brutofen die Methode von Fischer im Wasserbad. Die Blutgerinnungszeit erfolgte nach der Boresjegrow'schen Methode und die Zahlung der Blutplättchen nach den Methoden von Achard und Aynauch. 1) Durch Antiplättchenseruminjektion wurde das normale Kaninchen in bezug auf Plättchenzahl in der Weise verändert, dass die Blutplättchen sich nach der Injektion eine Zeit lang vermindern und dann wieder zunehmen, bis sie ihre frühere. gerade vor der Injektion vorhandene Zahl erreichen. Die Plasmagerinnungszeit wird bei zunehmender Blutplättchenverminderung verlangert und zeigt die Neigung sich zu verkurzen, sobald die Blutplättchen sich wieder vermehren. 2) Nach Injektion mit dem Serum eines gesunden Meershweinchens wird an der Blutplättchenzahl und Gerinnungszeit des Kaninchenblutes keine deutliche Veränderung beobachtet. Die Blutplättchenzahl wird trotz sofortiger Untersuchung nach der Injektion nicht vermindert, sondern zeigt eher die Neigung sich zu vermehren. Dann erst allmählich vermindern sich die Blutplättchen, bis sie nach 4-5 Tagen zu der früheren, gerade vor der Injektion bestehenden Zahl gelangen. Die Plasmagerinnungszeit zeigt keine erhebliche Verkürzung oder Verlängerung. 3) Durch Vorbehandlung des Kaninchens mit abgeschwächtem Kolibazillentoxin resp. Antikaninchenblutplättchenserum vom Meerschweinchen wird eine fast parallele Veränderung der Gerinnungszeit des Blutes und des Normalplasmas beobachtct. 4) Die Plasmagerinnungszeit verlängert sich bei Zitratplasma gegenüber Normalplasma, doch gibt es im Verhältnis der Plattchenzahl keinen grossen Unterschied.