Verf. studierte Normal- und Immunserumwirkung auf lebende Hühnerembryonzn. Frische, befruchtete Eier wurden 66-70 Stunden lang bei 38-39°C bebrütet, die Schale wurde vorsichtig mit Alkohol gereinigt und geöffnet, nachher wurde der Inhalt in einem sterilen Becherglas mit. flachem Boden aufgefangen, das mit ciner passenden Petrischale bedeekt wurde. Das Serum und das Komplement wurden in den bestimmten Verdünnungen und Mengen nach 24 Stunden langsaim auf den Embryo aufgetropft. Die Resultate wurden nach 2, 7 und 20 Stunden bei ständigem Brutschrankaufenthalt abgelesen. 1) Aus diesem frühen Embryo stellte Verfasser Antigene für Forssmansche Antikörper (Flockung und Präzipitine Reaktion, daneben K.B.) her und konnte positive Reaktion nachweisen. Auch konnte er durch Inmunisierung mit Embryoblei die Forssmanschen Ahtikörper (Haemolysine, Präzipitine, K.B) bei Kaninchen bekommen. Wie Witebsky und Szepsenwol kann man sagen, dass der Hühnerembryo von Anfang an das Forssmansche Antigen enthält. 2) Das in obiger Weise kultivierte Hühnerembryo zeigt eine Reaktion bei Zusatz von Forssmansche Antikörper enthaltenden Kaninchensera, (Antinierenserum von Meerschweinchen oder Ziegenhämolysine) und Meerschweinchenkomplement. Wie das photographische Bild (1-4) zeigt, zieht sich das Gefässnetz sofort zusammen und das Embryo selbst versinkt nachher, langsam im Eigelb. Dabei sieht man veräderten Herzrhythmus und Blutveränderung. Bei starkem Schock erfolgt der Tod des im Dotter versinkenden Embryos. Beim Kontrollversuch (Antikörper oder Komplement allein) sieht man keine schockartige Reaktion und entwickelt sich das Embryo weiter mit schönem Blutbild. 3). Die Stärke der Toxizität des Forssmanschen Antikörpers (Ziegenhämolysine) geht nicht direkt parallel mit seinem Hämolysintiter. Jedoch erkannte Verfasser dureh invese Anaphylaxie auf Meerschweinchen mit Ziegenhämolysine die innige Beziehung zwischen Embryonalanaphylaxie und inverser Anaphylaxie bei Meerschweinchen, weil sie in bezug auf die letale Dosis des Hämolysins immer parallel gebt. 4) Das frische Serum von verschiedenen Laboratoriumstieren oder Kaninchenserum wirkt auf den lebenden Hühnerembryo meist schädigend, diese Serumwirkung wird jedoch nach Inaktivierung (56°C) nicht beobachtet. Es gibt daher einen Untersehied zwischen Forssmanscher Antikörperwirkung und Serumwikung, weil bei letzterer durch Komplementzusatz nicht reaktiviert. Auch wirkt Nabelschnurblut schädigend auf den Hühnerembryo, wenn auch der Komplementgehalt dieses Blutes sehr gering ist. Also kann man dureh den Embryonalversuch die Kaninchentypen und den Meerschwinchentypus mit Normalserum nicht sofort differenzieren.