Vorher beschäftigte sich Verfasser mit histologischen Studien über die Organanaphylaxie. In diesem Berichte fügte er weitere Untersuchungen über die Toxität des Antiorganserums mittels Mause hinzu, weil die Schocksymptome bei Mäuseversuchen sehr schwach sind. 1) Verfasser injizierte Antinierenserum von Kaninchen, welches durch Immunisierung mit Mäusenieren hergestellt wurde, intravenos in den Mausschwanz. Durch, dieses Nephrotoxin (2.5cc pro 100g Korpergewicht) konnte man typische Schocksymptome erzeugen, aber das Tier lebte weiter. Durch Zusatz von frischem Meerschweinchenserum kann man diese Schockwirkung verstärken und typischen Schocktod auch beim Mäuseversuch erzeugen; sogar noch geringer (1/2-1/4 Antiserummenge). Die histologischen Bilder waren gleich mit dem bei der Organanaphylaxie, woruber vorher Verfasser ih der vorigen Abteilung berichtete. 2) Das Hepatotoxin, welches durch Immunisierung mit Mäuseleberpulver hergestellt wurde, wirkt etwas schwacher als Nephrotoxin, obwohl eine grössere Menge Immunserum injiziert wurde. In diesem Fall kann man keinen Schocktod erzeugen, wenn man das Komplement zum Immunserum zusetzt. 3) Wenn man den Forssman'sche Antikörper vom Nephrotoxin durch Absorption beseitigt, so kann man doch starke anaphylaktische Symptome, grossenteils den Schocktod durch Komplementzusatz erzeugen. So hängt die Toxitat des Nephrotoxins nicht nur von der Toxität des Forssman'schen Antikorpers, sondern auch von der spezifischen Toxitat des Nephrotoxins ab. 4) Der Sektionsbefund des Organs einer vom Schock betroffenen Maus war makroskopisch und mikroskopisch beinahe gleich mit dem vom Schock betroffenen Meerschweinchen. So kann man bei der Maus, bei welcher man bis heute den anaphylaktischen Schock schwer erzeugen kann, die typischen anaphylaktischen Veranderungen des Organs als umgekehrte Anaphylaxie nach weisen. 5) Als Beiträge zu diesem Versuch benutzte Verfasser die niedrigen lebenden Zellen (Paramäcien). Zu diesem Zweck kultivierte er ein einzelliges Tier Paramacien im Strohextrakt und suspensierte es dann im gewöhnlichen filtrierten Teichwasser und immunisierte das Kaninchen dann intraperitoneal mit dieser Suspension. Er vermjschte die Paramäciensuspension mit dem Immunserum von verschiedener Konzentration und beobachtete unter dem Mikroskop die Zellbewegung Die Einwirkung des Immunserums auf Paramäcien war viel starker als die des normalen Serums, d.h. stärkere Lahmung, Stillstand der Bewegung, Abtotung oder Zytolyse. In diesem Fall wird die Toxität des Immunserums stärker, wenn man das Komplement zum Immunserum zusetzt.