In der vorhergehenden Mitteilung hat der Verf. über die Anlässe sowie die allgemeinen Ergebnisse der intravenösen Dauertropfinfusion von isotonischer Traubenzuckerlösung oder Lockscher Lösung mit Zusatz von verschiedenen Analeptica berichtet. In der vorliegenden Mitteilung zersucht er die klinischen Erfolge dieser Rehandlungsweisen miteinander vergleichend festzustellen. Als Hauptmittel wurde 5 proz. Traubenzuckerlösung oder Locksche Lösung angewandt, welche beide mit den im folgenden angegebenen Analeptica versetzt wurden: 1) Coramin, 2) Ephedrin, 3) Adrenalin, 4) Strychnin, 5) Camphenal. Die kleinste Einzeldosis des Infusionsmittels betrug 150 ccm, die grösste 2 Liter. Insgesamt wurde das Mittel von 300ccm an bis zu über 4 Litern eingeführt. Die Infusion wurde 1-5 mat vorgenommen. Diese Behandlungsunterschiede traten infolge von Verschiedenheiten des Zustandes der Pat. auf. Die Infusion wurde in der Berücksichtigung des Zustandes, insbesondere des Zirkulationssystems der Patienten in der Einzeldosis von 2-3ccm in der Minute und 50-70ccm in der Stunde vorgenommen. Die Infusion wurde ferner nur dann angefangen, wenn die Krankheit einen schweren Verlauf nahm oder einen schlechten Verlauf vermuten liess. Die Ergebnisse im allgemeinen ergaben, dass die durchschnittliche Krankheitsdauer bei den verstorbenen 9 Pat. 8, 2 Tage betrug, eine Zahl, die im Vergleich zur durchschnittlichen Krankheitsdauer von 6 Tagen bei den im Jahre 1938 verstorbenen 8 Pat. etwas grösser geworden ist. Die ungünstige Prognose bei Patienten von hohem Alter liess sich auch diesmal nicht verandern. Wenn man die Medikamentenergebnisse durchschaut, so liegt der Scbluss nahe, dass der Zusatz von Coramin und Ephedrin verhältnismässig guten Erfolg lieferte. Das Adrenalin erhöhte zwar den herabgesetzten Blutdruck mit Sicherheit, seine Wirkungsdauer aber war kurz und dazu löste es bisweilen eine sehr unangenehme Nebenwirkung auf den Puls und die Atmung aus. Das Strychnin war imstande, die vermehrte Frequenz von Puls und Atmung herabzusetzen, den Blutdruck aber konnte es nicht genügend erhöhen. Zu beachten ist, dass auf ein und denselben Pat. die Medikamente je nach dem jeweiligen Zustande er Kradkheit sehr verschiedentlich einwirckten, ja sogar wurde es manchmal beobachtet, dass die Medikamente mehr ungünstige Einflüsse ausübten, wenn sie beim drohenden Zustand des Patienten Angewandt wurden.