Der Verfasser hat früher die pharmakologischen Wirkungen des Diphenylguanidins auf Kalt- und Warmbluter, sowie seine Wirkung auf das Zirkulationssystem, die Glattmuskelorgane und die Blütgerinnung untersucht. Weiterbin untersuchte der Verfasser die Wirkung dieses Stoffes auf den Blutzuckerspiegel und die Korpertemperatur und hat dabei folgende Ergebnisse erzielt: 1. Beim Kaninchen tritt durch subkutane Injektion dieses Stoffes starke Hyperglykämie auf, die durch Durchschneidung der Nn. splanchnici, oder durch vorherige Injektion von Ergotamin oder Veronal vollig gehemmt wird. Diphenylguanidin verstärkt die hyperglykämische Wirkung des Adrenalins, dagegen übt Atropin keinen Einfluss auf seine Wirkung aus. Aufgrund dieser Tatsachen ist denkbar, dass die hyperglykämische Wirkung dieses Stoffes zentralen Ursprungs ist. Vergleicht man die Wirkung des Diphenylguanidins auf den Blutzuckerspiegel mit der Wirkung der vielen vom hiesigen Institut untersuchten Guanidinderivate, so ergibt sich, dass trotzdem diese vielen Guanidinderivate eine hypoglykämische Wirkung haben, dem Diphenylguanidin diese Wirkung fehlt wie dem Pentamethylenguanidin, Pyperonylguanidin und Guanidin selbst. Was die hyperglykämische Wirkung des Diphenylguanidins betrifft, so hat dieser Stoff die stärkste Wirkung unter den drei Derivaten, Phenyläthylguanidin, p-Oxyphenylguanidin und α-Phenyläthylguanidin, welche alle eine mässig starke hyperglykämische Wirkung haben. Vom Standpunkte der chemischen Struktur aus gesehen, ist es sehr interessant, dass die Derivate mit Phenylgruppe im allgemeinen eine starke hyperglykämische Wirkung haben, and zwar Diphenylguanidin mitunter am stärksten wirkt. 2. Beim Kaninchen senkt Diphenylguanidin die Korpertemperatur. Für diesen Stoffe ist das Kaninchen, bei dem der Wärmestich angestellt wurde, empfindlicher als das normale. Atropin übt keinen Einfluss aus die die Korpertemperatur herabsetzende Wirkung dieses Stoffes aus. Dagegen hat α-Dinitrophenol auf diese Wirkung in einem gewissen Grade eine antagonistische Wirkung, aber je grosser die verabreichte Dose des Diphenylguanidins wird, desto schwächer wird diese antagonistische Kraft des α-Dinitrophenols. In Hinblick auf diese Tatsache ist der Mechanismus dieser Wirkung des Diphenylguanidins vielleicht peripheren Ursprungs.