Journal of Okayama Medical Association
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Über die Schwankung der Seroreaktion bei der Behandlung der Syphilis Frühzeitige Feststellung der Reilbarkeit der Syphilis durch die Kur oder der Resistenz gegen dieselbe

Seki, Tensisu
50_990.pdf 5.36 MB
Published Date
1938-04-30
Abstract
Ich untersuchte an 167 Luetikern, welche in den letzten 6 Jahren bei uns beobachtet wurden, die Schwankung der Seroreaktion durch die Behandlung und gelangte babei zu den folgenden Ergebnissen. 1) Je älter die Krankheit ist, um so grösser ist die zur Negativierung der Seroreaktion notwendige Menge des Normalneotanvarsans (N.N.T.). Bei latenter Lues bedarf es im allgemeinen etwas kleinerer Menge als bei der manifesten sekundaren Lues. 2) Je stärker die Reaktion ausfällt, desto grosserer Menge von N.N.T. bedarf es, um die Seroreaktion negativ zu machen. Bei gleicher Stärke der Reaktion ist die notige Salvarsanmenge natürlich von der Empfindlichkeit der einzelnen Reaktion abhängig; nämlich bei Muratascher Reaktion ist sie am grössten, bei Browningscher genügt eine geringere und bei Wassermannscher eine noch geringere. 3) Die zur Negativierung der Seroreaktion notwendige durchschnittliche Menge von N.N.T. betrug bei der stärksten 3, 82-2, 85g, bei mittielstarker 2, 34-1, 9, bei schwacher 1, 42-0, 84 und bei inkompletter Reaktion 0, 95-0, 62g. 4) Die gegen die Therapie hartnäckigen Fälle, bei denen die Seroreaktion trotz der Injektion von N.N.T. uber 3, 0g noch stark positiv ausfiel, fanden sich im Fruhstadium niemals, dagegen im II. oder III. Stadium häufig und zwar bei der latenten Lues. Solche Fälle wurden beim Weibe auffallend seltener als beim Manne beobachtet. Syphilitiker jünger als 40 Jahre wurden im allgemeinen durch die Behandlung gut beeinflusst. 5) Die Falle, bei denen die Komplementbindungsreaktion (WaR. oder Browningscher R.) trotz der N.N.T.-injektion im ganzen bei Mengen von 0, 2-1, 6g nicht negativiert oder die Stärke der Murataschen Reaktion nicht herabgesetzt wird, wenn auch dabei die Komplementbindungsreaktion negativ ausfällt, sind sicher als schwer heilbar anzusehen. Bei resistenten Fällen gegen die Kur wird die einmal schon negativ ausgefallene Komplementbindungsreaktion manchmal später wieder positiv. 6) Dagegen werden die Fälle bei denen die fruher positiv ausgefallene Komple mentbindungsreaktion durch die Injektion von 0,2-1,6g plotzlich negativiert und die Muratasche Reaktion gleichzeitig auch abgeschwächt wird, als leicht heilbar vermutet. Bei solchen Fällen wird der Umschlag einer negativen Komplementbindangsreaktion in eine positive niemals konstatiert. 7) Die resistentesten Fälle, bei denen die positive Seroreaktion durch die Injektion von mehr als 11, 76g N.N.T. noch nicht ausgelöst werden kann, habe ich uur 2 mal erfahren. Die spontane Heilung dagegen wurde bei keinem Fall beobachtet. 8) N.N.T. ist vorzüglicher als viele ander Salvarsanpräparate, weil es die positive Seroreaktion auf Lues mit kleiner Menge und in kurzer Zeit negativ machen kann.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489