Die säurefesten Granula (Hamazaki), Abbauprodukt der Nueleoproteiae, werden in 4 Arten eingeteilt: namlich in Cr-säurefeste, Fe-säurefeste, Cu-säurefeste und Hgsaurefeste Granula. Nach Hamazaki bestehen die Cr-saurefesten Granula hauptsächelich aus Nucleinsäure und Mononucleotide. Obwohl die Entatehung der Amyloidsubstanz viel bestritten ist, doch hat die Literatur bisher kaum einheitlich ausgesagt, welche Rolle dabei das Nucleoproteid spielt. Gierke u. Aschoff legten groBen Wert auf die Zerspaltung des Kerns, und Letterer konnte durch die Nucleininjektion Amyloidablagerung hervortreten lassen. Verfasser wünschte die Beziehung zwischen den Storung des EiweiBstoffwechsels und den säurefesten Substanzen zu betrachten, und weiterhin den Zusammenhang der Amyloidsubstanz mit den Nucleoproteide klar zu machen. Demnach habe ich 2ccm 1%iger Silikatlosung pro kilo zehn Kaninchen täglich zweimal injiziert, und versohiedene Organe mittels des Forschungsverfahrens der Hamazakischen säurefesten Granula untersucht. Zur Kontrolle machte ich denselben Versuch an drei Kaninchen, welche nach 20-30 tägigem Hunger zur Untersuchung kamen. Aus der Untersuchung der einzelnen Organen ergaben sich folgende Befunde. Im Herzmuskel finden sich sparlich die Cr-säurefesten Granula, welche sich rundlich oder eckig gestalten, vor. Die Granula kommen um den Kerne herum oder in der Peripherie der Muskelfasern zum Vorschein. Hier und da, wo kein Granulum mehr vorhanden ist, farben sich die hyalinos degenerierten Muskelfasern diffus violett. In der Milz zeigen die Cr-säurefesten Granula eine deutliche Verminderung in gewohnlichen Fallen. Vor allem verschwanden sie in den Fallen, insofern die Amyloidsubstanz, in welcher man gar kein saurefestes Granulum finden kann, deutlich nachweisbar ist. In der Lunge kommt ein totales Verschwinden der Crsäurefesten Granula zustande. GroBhirn verliert die Cr-säurefesten Granula so deutlich, daB man diese in den Ganglienzellen der Rinde kaum, und feine Granula in den Pyramidenzellen des Hippocampus nur selten finden kann. Im Kleinhirn kommt eine deutliche Verminderung der Cr-säurefesten Granula zum Vorschein. Die degenerierten Purkinjeschen Zellen farben sich meist dick violett und zeigen spärliche feine Cr-säurefeste Granule. Auch in der Zunge vermindern sich zwar die Cr-saurefesten Granula im Axialteile des Zungenmuskels ziemlich, befinden sich aber noch reichlich in der Peripherie der Muskelfasern. Im Magendrusenepithel vermindern sich die Cr-säurefesten Granula mehr oder weniger. Bei der Kontrolle nehmen die saurefesten Granula dagegen auBerordentlich zu und zeigen einen deutlichen zahlenmaBigen Unterschied von den Experimentsfällen. Die Cr-säurefesten Granula der Leber haben im hohen Grade abgenommen. Vor allem vermindern sich die Granula deutlich, falls das Amyloid abgelagert ist. Die Cr-säurefesten Granula in den Harnkanalchen nehmen ihre Zahl deutlich ab und verkleinern sich auffällend. Das Zwischenstück hat die groBte Menge von Granula, dessen Zelleib sich deswegen violett färbt; dann färbt sich die auf Bowmanschen Kapseln, Harnkanalchen, und Arterienwande abgelagerte Amyloidsubstanz, welche nicht mit dem Barytwasser abgeblasen wird, diffus violett. Die dauernde Injektion der Silikatlosung ergibt, kurz gefaBt, eine deutliche Verminderung der Cr-säurefesten Granula; vor allem handelt es sich wohl bei einer ganz deutlichen Verminderung, sogar oft einem Verschwinden, um die Ablagerung von Amyloidsubstanz, iu der die säurefeste Substanz nie eingeschlossen ist. Es ist Behr wahrscheinlich, daB, je mehr die Amyloidsubstanz abgelagert ist, desto weniger die Cr-säurefesten Granula am betreffenden Tiere auftreten. Beim dauernden Hungerversuch vermindern sich die säurefeste Granula ebenfalls beträchtlich ; aber diese Verminderung tritt nicht in so starken Maße ein als bei der Silikatinjektion ; auch ist die letztere von jener durch die Verteilung der Granule leicht zu unterschieden.