Ich habe bereits kürzlich eine Arbeit über Entwicklung der Thymusanlage von Amphibien unter Zugrundelegung der Urodelen vom Typus Hynobius aus Okayama veröffentlicht. In vorliegeuder Abhandlung habe ich die Morphogenese der Thymus an einem in Japan einheimischen Anuren, Rhacophorus schlegelii, verfolgt und mit der der Urodelen (Hynobius aus Okayama) verglichen.
Das Material behandelte ich ebenso wie im Falle des Hynobius aus Okayamma. Das Material wurde in Formol-Alkohol fixiert und in paraffin eingebettet, teils wurde Stück-färbung mit Borax-Karmin, teils Doppelfärbung mit Hämatoxylin Eosin vorgenommen. Serienschnitte von 10μ-20μ-30μ Dicke wurden angefertigt. Die Wachsplattenmodelle wurden in 50 und 100-facher Vergrösserung modelliert, Zum Anbringen der Richtzeichen verwandte ich hierbei die Born-Petersche Methode.
Als zusammenfassendes Resultat der Untersuchungen ergibt sich folgendes: 1) Die Thymusanlage des Rhacophorus schlegelii entwickelt sich erst bei einer 6.0 mm langen Larve als eine Verdickung des dorsalen Epithels der 1. Kiementasche, verschwindet aber sofort; die definitive Thymusdrüse tritt bei einer 7.5 mm langen Larve von der dorsalen wand der 2. Kiementasche auf. 2) Die Thymusanlage entwickelt sich vom Entoderm, nicht vom Ectoderm aus. 3) Die Thymusanlage liegt ventralseits von Ganglion facialis, A. carotis interna und V. jugularis interna. 4) Erst bei einer 10.5 mm langen Larve wird beobachtet, dass sick die Thymusknospe vom Schlundepithel abgeschnürt trennt. 5) Die Altersinvolution der Thymusdrüse ist bei dieser Larve wahrnehmbar. 6) Das Hassal'sche Körperchen ist gerade vor der Metamorphose auch nachweisbar. 7) Die Differenz zwischen Mark und Rinde in der Thymusdrüse wird erst bei einer Larve von 12.0 mm Körper-und 4.0 mm Nackenafter-länge bemerkt, bei der Larve von 15.0 mm Körper-und 4.0 mm Nackenafter-länge-14.0 mm Körperlänge (gleich vor der Metamorphose) ist sie noch deutlicher, aber beim erwachsenen Tier nicht mehr so deutlich. 8) Nach der Metamorphose sowie beim erwachsenen Tier teilt sich die Thymusdrüse in zwei Lappen, einen kranialeu und einen kaudalen Lappen.