Wenn beim Kaninchen durch Injektion von gelbem Phosphor, Tetrachlorkohlenstoff und Chloroform Leberschädigung vorher hervorgerufen wird, so tritt die gerinnungsfördernde Wirkung des cholsauren Natriums und desoxycholsauren Natriums, die normaler Weise in kleineren Dosen konstatiert wird, nicht mehr auf, während hingegen die gerinnungshemmende Wirkung der beiden Stoffe, die sonst in grösseren Dosen zu sehen ist, dadurch verstärkt wird. Nach der Blockierung des Retikuloendothelialsystems durch Verabreichung von Tusche oder Kollargol und nach Verabreichung von Electralgol unter gleichzeitiger Resektion der Milz erleiden die beiden Wirkungen der Gallensäuren analoge Einflüsse. Die Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung tritt aber bei der Schädigung der Leberzellen viel ausgesprochener ein als bei der Blockierung des Retikuloendothelialsystems. Aus diesen Resultaten ist zu schliessen, dass bei der fördernden sowie hemmenden Wirkung der beiden Gallensäuren auf die Blutgerinnung die Leberzellen und das Retikuloendothelialsystem beide eine grosse Rolle spielen, und dass bei der gerinnungshemmenden Wirkung mitunter die Leberzellen damit in viel innigerer Beziehung stehen.