Journal of Okayama Medical Association
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Beitrage zur Kenntnis über die Umstimmung durch experimentelle Fiebererzeugung. (I. Mitteilung.) Über die Blutmorphologie bei experimentell erzeugtem Fieber

Yoshinaka, Kashio
46_1793.pdf 1.15 MB
Published Date
1934-08-31
Abstract
Über das Blutbild bei experimentellen Temperatursteigerungen liegen zwar zahlreiche Studien verschiedener Autoren vor, trotzdem ist aber noch vieles ungelöst geblieben, da z. B. die Vergleichungen der Blutveränderungen bei Temperaturschwankungen verschiedenen Ursprungs und auch die retikulierten Erythrozyten und Blutplättchen etc. bisher gar nicht genügend Berücksichtigung gefunden haben. Daher untersuchte Verfasser erneut an Kaninchen das Blutbild bei den Fällen mit Steigerung der Korpertemperatur infolge von Wärmestich, Thermininjektion und Wärmestauung, und zwar in der Weise, dass bei der letzten das Tier zum Teil in besonders forcierter Weise rasch, zum Teil aber auch in sanfterer Weise erwärmt wurde, und auch bei den Fallen mit Herabsetzung der Körpertemperatur infolge von Abkühlung. Die Ergebnisse lassen sich folgendermassen zusamenfassen: 1) Bei Temperatursteigerung infolge von Wärmestich beobachtete man eine geringe Verminderung der Hämoglobinmenge, der Erythrozyten- und Blutplättchenzahl und eine massige Leukozytose mit Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukozyten und geringer Lymphopenie. 2) Bei Temperatursteigerung infolge von Thermininjektion traten eine ausgeprägte Zunahme der Hb-menge und der Erythrozytenzahl, eine meist geringe Vermehrung der Blutplättchenzahl und eine erhebliche Leukozytose (etwa bis über das Zweifache der Anfangszahl) mit absoluter Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukozyten und Lymphopenie auf. 3) Bei den Fällen, wo die Körpertemperatur infolge von forcierter Wärmestauung rasch in die Höhe getrieben wurde, nahmen die Hb-menge und die Erythrozytenzahl anfangs nur geringfügig zu und dann allmahlich ab. Dabei beobachtete man auch eine ziemlich hochgradige Leukopenie mit Verminderung der pseudoeosinophilen Leukozyten, ja sogar, besonders bei sohr rascher Temperatursteigerung, einen Leukozytensturz. Die Blutplättchen nahmen im allgemeinen etwas zu. Wenn man aber das Tier langsam im Warmekasten erwärmte, so trat dagegen eine Abnahme der Hb-menge und der Erythrozyten-, Blutplättchen- und Leukozytenzahl mit Verminderung der pseudoeosinophilen Leukozyten und geringer Leukopenie auf. 4) Bei Herabsetzung der Korpertemperatur infolge von Kalteapplikation nahmen die Hb-menge und die Erythrozytenzahl massig zu, die Blutplättchenzahl nur wenig, die Leukozytenzahl aber hochgradig, und zwar verbunden mit eiuer Vermehrung der pseudoeosinophilen Leukozyten sowie der Lymphozyten. 5) Die oben genannten Veränderungen der Hb-menge, der Erythrozyten-, Blutplättchen- und Leukozytenzahl pflegten immer rasch aufzutreten, um dann wieder mit der Temperaturveränderung zusammen allmahlich zu verschwinden. Was die retikuliertenry Ethrozyten anbelangt, so fand man bei ihnen niemals eine nennenswerte Veränderung. Die oben erwähnten Veränderungen der Blutmorphologie bei experimentell erzeugtem, sog. aseptischem Fieber mögen biologisch wohl beachtenswert sein, im Vergleich zu dem Blutbilde beim sog. septisch- infektiösen Fieber, das ja am Krankenbett gerade die Hauptrolle spielt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489