Journal of Okayama Medical Association
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Über 2 Fälle der sog. Mikuliczschen Krankheit

Kawasaki, Sukenobu
46_802.pdf 5.06 MB
Published Date
1934-04-30
Abstract
Neuerdings habe ich 2 Fälle der sog. Mikuliczschen Kränkheit gesehen, die von verschiedenen Ursachen hervorgerufen waren. Im ersten Fälle handelte es sich um einen kraftigen 51 jährigen Mann. Das Leiden verlief seit ca. 1 Jahr ganz langsam. Als subjektive Beschwerden klagte er über etwas Schwergefühl im oberen Augenlide, Trockenheit der Mundhöhle, übler Geruch des Exspiriums, Steigerung des Geschlechtstriebes. Objektiv konstatierte man beiderseitig einen bohnengrossen Träuendrüsentumor und eine hühnereigrosse Anschwellung der submaxillaren Speicheldrüsen. Die Oberfläche des Tumors war höckerig und knorpelhart. Im Blutbild wurde relative Lymphozytose festgestellt. Histologisch ergab ein chronisches, entzündliches Granulationsgewebe, worin Rundzelleninfiltration, Bindegewebswucherung und regressive Veranderung des Parenchyms sichtbar waren. Die Ursache des Leidens konnte ich nicht klarstellen. Als Therapie wandte ich nach der Exstirpation des Tumors, Rontgenbestrahlung und innerlich Jodkalium an und konnte das Leiden innerhalb eines halben Jahres zur Heilung bringen. Im zweiten Fall handelte es sich um einen 45 jährigen Mann. Das Leiden verlief innerhalb 2 Wochen sehr schnell. Er klagte über leichte Trockenheit der Mundhohle und über Spannungsgefuhl im Bereiche des Tumors. Objektiv konstatierte man symmetrische Anschwellung der Tränen, Ohrspeichel- und Submaxillarspeicheldrüsen, die kleiner als die im ersten Falle war. Der Tumor war weich und glatt, Im Blutbild zeigte Vermehrung der Lymphozyten und besonders der eosinophilen Leukozyten. Die Wassermann'sche Reaktion war positiv. Durch innerliche Arsentherapie, Rontgenbestrahlung und antiluetische Kur wurde der Tumor in 4 Wochen sehr schnell verkleinert. Als die Ursache des Leidens kann man daher syphilis annehmen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489