Der Verfasser benützte als Versuchstiere hauptsächlich Frösche und vergleichend daneben auch Karauschen, Schlangen und Hähnen. Er kam zu folgenden Schlüssen. 1) Über bie Verhältnisse bezl. Form, Grösse und Dichtigkeit der Pigmentzellen in jedem Teile der Retinta bestätigte er im grossen und ganzen den Befund von Hess und stellte sie durch Messung genauer fest. Während nach Hess in der Area centralis des Frosches und Fisches der Pigmentgehalt besonders gering ist, sind nach dem Verfasser, der diese Verhältnisse ausserordentlich genau beobachtet hat, die Pigmentkörner in ihr nicht vermindert. In der Unterhälfte der Retina jener Tiere ist der Pigmentgehalt grösser als in der Oberhälfte, aber bei Hähnen ist das Gegenteil der Fall, indem die Pigmentkörner zahlreicher sind, wo die Zellen dichter vorhanden sind. Uebrigens konnte er konstatieren, dass die örtlichen Verschiedenheiten in der Grösse des Zellkerns und der Grosskugel (siehe unten) die gleichen Verhältnisse wie bei den Zellen zeigen. Über die Art der Pigmentkörner stimmt er mit dem Befund von Raehlmann überein. 2) Die bisher allgemein bekannten sog. plasmatischen Fortsätze sind nach dem Verfasser ein Teil der Plasmamasse des Pigmentepithels, welchen die Autoren mikroskopisch im Schnittpräparat nur zwischen den Sehzellen entdecken konnten. In Wirklichkeit aber füllt das Protoplasma den Raum um die Sehzellen völlig aus und erreicht beim Frosch die Membrana limit. ext. Es sieht aus, als ob die Sehzellen in die Plasmamasse hineingestochen worden wären. So ist der Verfasser der Ansicht, dass der bisher gebrauchte Name Fortsätze ungeeignet ist. 3) Der oben erwähnte plasmatische Teil um die Sehzellen herum ist schwammartig oder netzartig struktuiert. Man beobachtet öfters zwischen den Sehzellen einige, geschlängelte, längslaufende Fasern und, wie Kolmer berichtet, zahlreiche Kügelchen. 4) Im Zelleib der Pigmentepithelzelle findet man konstant eine grosse Oelkugel und ein paar feine Körnchen meistens an der Kuppe der Zelle. 5) Wenn man das soeben abgerissene Pigmentepithel des lebenden Frosches sofort mikroskopiert, so leuchten die Grosskugeln goldgelb beim Hellfrosch und hell- oder graugelb beim Dunkelfrosch. Die feinen Kügelchen sind dagegen hell- oder graugelb und sie lassen sich durch Lichteinwirkung nicht deutlich unterscheiden. Die Farbenveränderung der Grosskugel von der Dunkel- in die Hellstellung ist gewöhnlich binnen 10-15 Minuten vollendet. 6) Der Verfasser konnte an den mit Toluidinblau gefärbten Präparaten konstatieren, dass alle jene Grosskugeln ständich eine bestimmte Färbungsreaktion aufweisen; nämlich eine auffallende Schattierungsdifferenz zwischen Hell- u. Dunkelauge, regelmässige Ordnung des Übergangs von einer Stellung zu der Anderen, örtliche Verschiedenheit in derselben Retina, bestimmte Färbungsreaktion unter Belichtung einer bestimmten Stärke, Veränderung durch Wärme, Kälte und Durchschneiden des Opticus. 7) Die Färbungsreaktion der Grosskugel ähnelt der des Sehpurpurs und der von den Stäbchenaussengliedern und Zapfenölkgeln auf Toluidinblau, wie Hamada berichtet. Der Verfasser ist daher äberzeugt, dass die Grosskugel der Pigmentepithelzelle des Frosches eine lichtempfindliche Substanz ist. 8) Die Grosskugel verhält sich sehr labil gegen verschiedene Einflüsse, so dass sie an schlechten Materialien und Präparaten als solche nur schwer aufzufinden ist. 9) Die bisher genannten Lipochrin- und Myeloidkörner können nach der Meinung des Verfassers als Körner aufgefasst werden, die aus der Grosskugel u. aus den Kleinkügelchen entstanden sind. 10) Obgleich der Verfasser in der Pigmentepithelzelle des Auges der Karausche, der Schlange und des Hahnes viele Toluidinblau färbbare Körner fand, so konnte er doch keine deutliche Differenz zwischen Hell- und Dunkelretina finden. Im karauschenauge wird immer eine Grosskugel in der Basalmembrangegend jeder Pigmentzelle gefunden und ist mit Pigmentkörnern umgeben, wie die des Froschauges, ihre Färbungsreaktion ist aber verschieden von der letzteren, und die Veränderung bei Hell- und Dunkelstellung unerkennbar.