Journal of Okayama Medical Association
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Ergänzung zur Kenntniss der Lipämie nach Blutungen

Tsuda, Minoru
44_364.pdf 1.07 MB
Published Date
1932-02-29
Abstract
Obwohl über den Entstehungsvorgang der Lipämie nach einer Blutung bisher von vielen Seiten berichtet worden ist, so ist er doch leider noch nicht ganz aufgeklärt. Als erste Stufe zur Erklärung des Wesens dieser Lipämie habe ich zuerst die gegenseitige Beziehungen zwischen Fett-und Lipoidgehalt im Blute und der zahl der roten Blutkörperchen und des Hämoglobin-sowie Serumeiweissgehaltes bei der Lipämie nach der Blutung beobachtet und zwar habe ich bei Kaninchen wiederholt eine grosse Menge Blut entzogen, dann jedesmal nicht nur die Menge der Fettsäure, des Lecithins sowie des Cholesterins, sondern auch die Zahl der roten Blutkörperchen und den Hämoglobin-sowie Albumin-und Globulingehalt des Blutes bestimmt. Aus den Untersuchungsergebnissen konnte ich erkennen, dass keine nennenswerten gegenseitigen Beziehungen zwischen der Erhöhung des Fett-und Lipoidgehaltes im Blute und der Verminderung des roten Blutkörperchenzahlen und des Hämoglobin-gehaltes bestehen. Dagegen besteht zwischen der Erhöhung des Fett-und Lipoidgehaltes und der Verminderung des Serumeiweiss, besonders des Albumingehaltes eine sehr innige gegenseitige. Beziehung und überdies je hochgradiger die Lipämie ist desto stärker ist die Verminderung des Serumeiwcissgehaltes. Aus obigen Resultaten, scheint mir, können die folgenden Schlüsse gezogen werden. Die Ursache der Lipämie nach Blutungen ist hauptsächlich die Mobilisierung der Körperfette, welche als Kompensationsmechanismus, um die Abnahme des kolloidosmotischen Druckes des Blutes, der durch den Verlust von Serumeiweiss und besonders von Albumin hervorgerufen wird, auf seinem gewöhnlichen Niveauzu erhalten, im Organismus stattfindet und infolgedessen den Anstieg des Fett-und Lipoidgehaltes im Blute herbeiführt. Ausserdem vermute ich, dass die Lipase im Serum bei Lipämie abnimmt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489