Bei einem isolierten Meerschweinchenuterus, der aus dem aktiv oder passiv immunisierten Muttertiere lebend ausgeschnittet wurde, habe ich die anaphylaktische Kontraktion mittels des Magnus'schen Apparates untersucht. Dabei wurde die Reaktionsgrösse mit dem Präzipitintiter (nach der Verdünnungsmethode von Ogata und der Orginalmethode von Uhlenhuth) und mit dem Bindungsverhältnis zur geeigneten Antigenmenge des Präzipitins von dem Muttertier verglichen. Bei der passiven Anaphylaxie wurde das Immunserum von Kaninchen vorher in das Meerschweinchen injiziert. Die Ergebnisse sind unten kurz angegeben. 1) Die Minimaldosis des Antigens, die bei dem isolierten Uterus eines aktiv sowie passiv immunisierten Meerschweinchens Anaphylaxie erzeugen kann, ist je nach der Bindungszone des Präzipitins verschieden, wenn der Verdünnungstiter des Präzi pitins in den zugehörigen Sera gleich ist; wenn die Bindungszone des Präzipitins gleich ist, so ist diese Minimaldosis dem Titer des Immunserums umgekehrt proportional. Der Präzipitintiter nach Uhlenhuthscher Methode scheint jedoch keine besondere Bedeutung für die Bestimmung einer solchen Minimaldosis des Antigens zu haben. 2) Die für die aktive Immunisierung geeignetste Inkubationszeit der Anaphylaxie bei dem isolierten Meerschweinchenuterus ist 2 bis 3 Wochen; für die passive kann man sie je nach der Menge der sensibilisierten Antikörper willkürlich verkürzen. 3) Bei der Anaphylaxie des isolierten Meerschweinchenuterus wirkt Adrenalin hemmend, Pilokarpin wirkt fördernd in mittelgrosser sowie kleiner Dose, dagegen auch hemmend in grosser Menge. 4) Die Vorbehandlung mit Ovariumpräparaten, wie Sistomensin und Agomensin, scheint keinen bedeutenden Einfluss auf diese Anaphylaxie beim Uterus zu haben. 5) Der schwangere Uterus ist für diese Untersuchung infolge seiner unregelmässigen Bewegung nicht geeignet.