Journal of Okayama Medical Association
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Über die sklerotische Veränderung der Gefässe im Ovarium

Isono, Tadao
44_2727.pdf 14.3 MB
Published Date
1932-10-31
Abstract
Dass es im Ovarium eine sklerotische Veränderung der spezifischen Gefässe gibt, ist schon von vielen Autoren nachgewiesen, und die Befunde der Veränderung sind fast übereinstimmend beschrieben worden. Trotzdem gibt es bezüglich der Entstehungsursache der Veränderung und des Wesens des elastischen Gewebes noch keine übereinstimmende Theorie. Auch die Ordnung ihrer Entwicklung und der sich ergebende Zustand sind kaum studiert worden. In Bezug auf die Beeinflussung dieser sklerotischen Veränderung durch die Erkrankung der Beckenorgane, namentlich durch das Uterusmyom oder Uteruskarzinom, begegnet man auch keinen Beschreibungen. Daher wurde ich gezwungen, folgende vergleichende Untersuchung anzustellen. Ich untersuchte die Gefässveränderung in den Ovarien bei verschiedenen Lebensjahren, um zu erfahren, wie Schwangerschaft und Geburt die Veränderung der Gefässe in den Ovarien beeinflussen oder welche Beziehung die Erkrankung der Beckenorgane zur Veränderung hat. An 60 Ovarien (vom Embryo des 6. Monates bis zu Greisinnen von 77 Jahren.) wurden histologische Untersuchungen angestellt. Die Resultat sind wie folgt: Die Gefässveränderung der Ovarien ist von derjenigen anderer Organe so verschieden, dass es 2 Arten Sklerosen gibt, d. h. Menstruationssklerose und Ovulationssklerose. Die erstere kommt erst nach dem Einsetzen der ersten Menses vor. Die letztere hängt besonders mit der Ovulation zusammen. Die mit letzterer behafteten Gefässe ziehen durch die Rindensubstanz der Ovarien hindurch, d. h. es wird diese Veränderung bei den Gefässen der Theca externa der reifen Follikel und bei den das Corpus luteum umgebenden Gefässen beobachtet, jedoch bei den Kapillargefässen ist keine deutliche Veränderung zu beobachten. Daher scheint diese Ovulationssklerose mit der Entwicklung und dem Platzen der Follikel in irgendeinem Zusammenhang zu stehen. Dagegen kommt die Menstruationssklerose ohne Beziehung mit der Entwicklung und dem Platzen der Follikel erst nach dem Einsetzen der Menstruation vor. Eine einmal ausgebildete Ovulationssklerose verschwindet nicht mehr und wird durch das Lebensalter nicht beeinflusst. Aber sie wird durch anhäufende Geburten immer deutlicher, so dass das elastische Gewebe der Gefässe allmählich wuchert. Dagegen entwickelt sich die Menstruationssklerose nach der Menopause keineswegs von neuem. Hauptsächlich beteiligen sich die Arterien an der Veränderung. Nur bei einer sehr hochgradigen Veränderung können auch die Venen Sklerose zeigen. In den Arterien zeigen die Intima und Media eine starke Hypertrophie und es erscheint das elastische Gewebe massenhaft. In den Venen zeigt die Adventitia eine massenhafte Wucherung des elastischen Gewebes. Bei Uterusmyom scheint das elastische Gewebe der Ovariumgefässe sich zu vermehren, während bei Uteruskarzinom die schon gebildete sklerotische Veränderung in den Ovarien keineswegs beeinflusst wird. Was die Ordnung der Entstehung der sklerotischen Veränderung anbelangt, so wird angenommen, dass sie sich wahrscheinlich von der Intima aus entwickelt. Die Ursache der Veränderung kann darauf zurückgeführt werden, dass es durch die übermässige Dehnung und seröse Infiltration der Gefässwand zur Wucherung des elastischen Gewebes in der Gefässwand kommt.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489