Obwohl es zahlreiche Arbeiten über den Blutbefund der Tubenschwangerschaft gibt, so ist seine diagnostische Bedeutung doch von nur wenigen Autoren erörtert worden, deren Meinungen geteilt sind. Daher habe ich mich mit der Untersuchung des Blutbefundes bei Tubenabort und Tubenruptur beschäftigt und bin zu folgender Zusammenfassung gekommen: 1. Bei dem Fall, bei welchem nach dem Tubenabort gerade so viel Zeit verstrichen ist, dass sich ein Hämatom schon ausbilden konnte, zeigen die Leukozyten in prozentualem Verhältnis im allg. keine Veränderung, ausser einer leichten Linksverschiebung der neutrophilen Leukozyten. 2. Direkt nach der Tubenruptur treten eine starke Leukozytose, eine starke Neutrophilie und eine mittelstarke Linksverschiebung auf. Ausserdem kann man dabei Eosinopenie und relative Lymphopenie beobachten. 3. Durch die Untersuchung des Blutbefundes kann man eine entzündliche Krankheit von der Tubenschwangerschaft differenzieren, jedoch ist kein für die Etrauterinschwangerschaft spezifischer Blutbefund vorhanden. 4. Infolge der Unterbrechung der Extrauterinschwangerschaft vermindern sich die roten Blutkörperchen und der Hb-Gehalt und steigert sich die Blutkörperchensenkungs-geschwindigkeit, jedoch ist das wegen des grossen individuellen Unterschiedes diagno-stisch kaum von Bedeutung. 5. Wénn die Operation der Extrauterinschwangerschaft normal verläuft, so zeigt der Blutbefund schon am 6. Tage den normalen Zustand.