Es wurde als Säure Milchsäure und als Alkali Natriumcarbonat gewählt und kurz nach der Injektion der Mittel in den Dosen, je 0.2ccm einer 1%igen Milchsäure- sowie einer N/10 Na(2)CO(3)-Lösung pro 10g Maus und je 4ccm einer 10%igen Milchsäure- sowie einer N-Na(2)CO(3)-Lösung pro kg Kaninchen, subkutan appliziert. Diese Dosen von Alkali und Säure hatten auf die Tiere fast garkeinen Finfluss. Die Resultate der Versuche lassen sich, wie folgt, zusammenfassen. 1. Die hypnotische Wirkung des Veronalnatriums, Luminalnatriums u. Chloralhydrates bei der Maus wird durch Alkali abgeschwächt, durch Säure etwas verstärkt, zuweilen auch nicht beeinflusst. 2. Dieselbe Wirkung des Morphins u. Chloralhydrates beim Kaninchen wird ebenfalls durch Alkali abgeschwächt, durch Säure verstärkt. 3. Die antipyretische Wirkung des Antipyrins, am Kaninchen geprüft, wird durch Säure verstärkt, durch Alkali etwas gehemmt, manchmal auch nicht beeinflusst. 4. Die autipyretische Wirkung des Chloralhydrates wird sowohl durch Säure als auch durch Alkali verstärkt. 5. Die antipyretische Wirkung des Pikrotoxins u. Chinins wird durch Alkali deutlich verstärkt, während sie durch Säure fast garnicht beeinflusst wird. Nach diesen Resultaten schien es dem Verf. sehr wahrscheinlich zu sein, dass der Einfluss von Säuren das Zentralnervensystem im allgemeinen beruhigt der der Alkalien dagegen seine Erregbarkeit steigert. Infolgedessen wird eine Wirkung narkotischer Natur, wie die hypnotische und die antipyretische Wirkung des Antipyrins, durch Säure verstärkt und durch Alkali abgeschwächt, während bei einer Wirkung erregender Natur, wie der antipyretischen Wirkung des Pikrotoxins, der Einfluss in umgekehrtem Verhältnis steht. Ferner ist auch bei einer Wirkung peripherer Natur, wie der antipyretischen Wirkung des Chinins, die Beziehung eine andere; dabei scheint als allgemeines Prinzip zu gelten, dass die Wirkung des Alkaloidsalzes durch Alkali verstärkt wird. Endlich scheint auch der Umstand, dass die antipyretische Wirkung des Chloralhydrates ebenfalls durch Alkali verstärkt wird, damit Hand in Hand zu gehen, dass diese Wirkung nicht nur zentral, sondern auch zugleich peripher ausgelöst wird.