Journal of Okayama Medical Association
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Über den Einfluss des elektrischen Gleichstromes auf die Blasenwand unter der Mitwirkung von NaCl, KCl oder CaCl(2)

Okajima, Kotobu
41_2065.pdf 5.32 MB
Published Date
1929-09-30
Abstract
Beim Kaninchen erfüllte der Verf. die Harnblase mit 0.85%-iger NaCl-1.16%-iger KCl- bezw. 1.7%-iger CaCl2-Lösung und befestigte eine unpolarisierbare Elektrode an ihrer äusseren Fläche, während die andere Elektrode auf dem Wege der Harnröhre in die Blase hineingeführt wurde, um einen Gleichstrom von ca. 1.0 Milsliampère aus einer Stromquelle von 100 Volt 12 Stunden lang durch die Blasenwand durchströmen zu lassen. Die histologische Untersuchung der betrefenden Blasenwand ergiebt sich wie folgt. 1) Im Fall von NaCl zeigt die Blasenwand eine deutliche ödematöse Anschwellung an der Anode (Fig. 1), indem hier das Epithel und das subepitheliale Bindegewebe sich infolge der Anodenwirkung verdichten und zwischen ihnen und der Muskelschicht Wasser stagnieren lassen. An der Kathode verhält sich die Sache ganz anders. Die Blasenwand wird hier dünner und das Epithel ist teilweise weggeschaffen (Fig. 2), u. z. deswegen, dass das Gewebe dank der Kathoden- und Salzwirkung viel locker werdend der Elektroendosmose nichts in den Weg legt, und dieser Wasserstrom die Blasenwand bis auf eine dünne Schicht komprimiert und die sick nur locker verbindenden Epithelzellen leicht abspült. Die Kerne des Epithels und des subepithelialen Bindegewebes sind im Kathodengebiete aufgequollen und lassen sich mit Farbstoffe nur leicht färben, während sie im Anodengebiete mehr oder weniger geschrumpft und intensiver gefärbt sind. 2) Im Fall von KCl wird die Blasenwand sowohl an der Kathode als auch an der Anode dünner (Fig. 3 u. 4), welch letztere Tatsache darauf zurückzuführen ist, dass die das Gewebe auflockernde Wirkung von KCl die Anodenwirkung überwiegt. Daher ist der Befund besonders an der Kathode deutlicher, wo auch die Polarwirkung das Gewebe locker macht (Fig. 4). Die Kerne im Epithel und im subepithelialen Bindegewebe sind im allgemeinen im Anodengebiete aufgequollen und lassen sich mit Farbstoffe schwächer färben. An der Kathode ist das Epithel vollständig verschwunden. 3) Im Fall von CaCl2 zeigt die Blasenwand sowohl im Anoden als auch im Kathoden-gebiete eine ödematöse Anschwellung (Fig. 5 u. 6), wie sie im Anodenabschnitt bei NaCl der Fall ist, obwohl die Veränderung etwas schwächer zum Vorschein kommt. Die Kerne des Epithels und des subepithelialen Bindegewebes sind in beiden Abschnitten, besonders aber an der Anode geschrumpft und lassen sich intensiver färben. Hier macht sich vor allem die Wirkung von CaCl2 geltend, indem das Gewebe im allgemeinen dichter wird. An der Kathode jedoch spielt die Polarwirkung eine entgegengesetzte Rolle, so dass besonders die nicht so dicht werdende Epithelschicht leicht den Wasserstrom zuführt, welcher aber durch die dichte Muskelschicht gehindert zwischen beiden Schichten Wasser stagnieren lässt, (Fig. 6). Im Anodengebiete wirkt der positive Pol in demselben Sinne mit der Salzwirkung, aber das Gewebe wird dadurch zu dicht und lässt Wasser nicht leicht stagnieren, so dass die Veränderung verhältnismässig schwach zutage tritt (Fig. 5), wenn man den Befund mit dem des Anodengebietes im Fall von NaCl (Fig. 1), vergleicht.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489