Es ist eine schon bekannte Tatsache, dass die Milz ein wichtiges hämolytisches Organ ist. Aber das Wesen ihrer hämolytischen Wirkungsweise ist noch nicht ganz klar. Der Verfasser versuchte geleitet von dem Gedanken, dass die Zerstörung der roten Blutkörperchen in der Milz hauptsächlich bei den Retikuloendothelzellen der Milz auftritt, verschiedene Experimente. Nach der Blockierung des Retikuloendothelsystems mit Kollargol beobachtete der Verfasser histologisch die Menge der Hämosiderinkörner, die bei der Zerstörung der roten Blutkörperchen in der Milz oder den Milzvenen pathologisch anzusehen wahrgenommen werden, ganz proportional der reizenden oder lähmenden Dose des gebrauchten Mittels. Die Mengeverhältnisse dieser Körner stehen fast ganz im Gegensatz zu dem Zustande der Cholesterinaemie, sind aber fast gleich dem Zustande der Cholesterinestersteatose der Milz, Leber und Nebenniere, welche dem Blockierungsgrade der Retikuloendothelzellen mit Kollargol parallel auftritt. Die drei Tage lang täglich einmal vorgenommene intravenöse Injektion von 0.65g. pro Kilogramm Körpergewicht 1% iger Kollargollösung ist eine fast total hemmend blockierende Dose für die Zellfunktion des Retikuloendothelsystems. Durch diese Versuche kann man die Zerfallsvorgänge des roten Blutkörperchen in der Milz fast total sistieren, während man beim Kaninchen, wo kleine resp. reizende Dose des Kollargols gebraucht wird, die obengenannten Körner mässig viel in der Milz und in den Milzvenen konstatieren kann. Bei den Fällen, wo eine grosse Dose des Kollargols gebraucht wurde, beobachtete der Verfasser dem obengenannten Resultat ganz entgegen-gesetztes; Ursache dieses Vorganges sieht er die myeloische Veränderung der Milzpulpa an, wodurch die Phagocytenwirkung der Sinusendothelzellen auf die Hämosiderinkörner gesteigert wird. Der Verfasser behauptet, dass die die roten Blutkörperchen zerstörenden Vorgänge der Milz, nämlich die durch Berührung zerstörenden Vorgänge der Milzzellen nach Izumi hauptsächlich auf die Wirkung der Retikuloendothelzellen derselben zurückzuführen sind. Die Cholesterinaemie, die nach der Kollargolblockierung in den experimentell behandelten Tieren beobachtet wurde, zeigt ganz entgegengesetzte Verhältnisse zu denen der Cholesterinestersteatose der einzelnen Organe.