Verfasser stellte über die postmortale Veränderung der Pupillenweite an Menschen und Tieren Untersuchungen an und kam zu folgenden Ergebnissen. 1. Die beim Tod erweiterten Pupillen kontrahieren in allen Fällen, ausgenommen beim Kaninchen, allmählich im Verlauf von 12 bis 24 Stunden, und beginnen sich erst dann zu erweitern. Beim Kaninchen dagegen erweitert sich die Pupille beim Tod nicht so bedeutend; sie beginnt erst nach dem Tode sich allmählich zu erweitern, und die Pupillenweite erreicht nach 12-24 Stunden ihren höchsten Punkt. 2. Die Temperatur beeinflusst die postmortale Pupillenveränderung. Kälte (0°C.) beschleunigt die Verkleinerung und Wärme (37°C.) die Erweiterung oder verhindert wenigstens die Kontraktion. Strahlen beeinflussen sie dagegen nicht. 3. Arzeneimittel (Eserin, Pilocarpin, Atropin, Homatropin, Adrenalin, Cocain) wirken auf die Pupille nach dem Tod mit eigener Wirkung. An den Tieren kann man sogar, wenn man die genannten Mittel bei Lebenden appliciert, auch nach dem Tode ihren Einfluss auf die Pupillenveränderung feststellen.