Journal of Okayama Medical Association
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Über ein Fall der die cerebellare Ataxie begleitenden akuten Alkoholamaurose

Ohmori, So
37_943.pdf 422 KB
Published Date
1925-09-30
Abstract
Der Fall betrifft einen 38 jähringen Kräftigen Mann. Unter den Verwandten des Patienten gibt es mütterlicherseits einige Trinker, aber väterlicherseits keine. Er fing im 22-23 Lebensjahre an, Sake (eine Art des japanischen alkoholischen Getränkes) zu geniessen. In letzter Zeit geniesst er beim Abendessen ca. 400cc Sake. Venerische Krankheiten sind negiert. Harn ist frei von Eiweiss und Zucker. Vorliegendes Leiden brach am 26. März 1925 aus. Am vorhergehenden Tag trank er ca. 800cc Sake, trotzdem er an Kopfschmerzen litt. Der Verlauf des Leidens ist etwa folgender: 1. Beim Erwachen, etwa 9st. nach dem Trinken, klagte er über Nebelschen. 2. Etwa 19st. nach dem Trinken entstand vollständiger Gesichtsverlust auf beiden Augen. 3. Seit dem 5. Krankheitstag klagte er über die Parästhesie in der Hinterhauptgegend, zuerst nur auf der linken Seite dann aber auch auf der rechten. 4. Seit dem 12. Krankheitstag trat cerebellare Ataxie auf, Welche nach der ca. 12 tagigen Dauer verschwand (Durch Röntgenographie kein Hirutumor nachgewiesen). 5. Am 24. Krankheitstag empfand er im peripheren Teil des Gesichtsfeldes Licht. 6. Am 42. Krankheitstag konnte er auf 1.2m (R), 40cm (L) Finger zählen. 7. Dann verbesserte Sehvermögen allmählich, und am 65. Krankheitstag wurden Finger auf 2.0m (R), 1.0m (L) gezählt, Aber kein Farbensinn war nachweisbar. Patient klagte über subjektives zentrales Skotom. Mit den Campimeter mit 5mm objektgrösse konstatierten wir auf dem beiden Auge Vergrösserung des Mariotteschen blinden Flecks, absolutes zentrales Skotom (R. ca. 8° L. ca. 18°) und temporale verengerung des Gesichtsfeldes (L). 8. Ophthalmoskopischer Befund: Im Anfang des Leidens keine nennenswerten Verändrungen. Am 7. Krankheitstag der die Papille umgebende Teil diffus getrübt ödematös, Netshautvenen etwas injiziert. Am 10. Krankheitstag trat Sehnervenatrophie auf, die allmählich deutlicher wurde. 9. Pupillen waren weit und reagierten weder auf Licht noch auf Akkomodation. Am 24. Krankheitstag bewiess sich minimale Licht-, aber deutliche Akkomodations-reaktion. Der Verlauf und der Ophthalmoskopische Befund dieses Falles stimmen zwar bis zum Auftreten der Blindheit zu denen der bisher berichteten Fälle. Aber der Verlauf nach dem Auftreten der Blindheit ist sehr eigentümlich. Patient nahm weder Filicis noch Chinin ein. Der Sake, den er genoss, enthielt kein Methylalkohol. Daraus ergibt sich, dass es sich bei diesem Falle um ein sehr seltenes bisher in der Literatur noch nicht beschriebenes Krankheitsbild handelt.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489