Die Anschauungen über die Ca-Ionenverschiebung im Blute bei der Guanidinvergiftung gehen noch auseinander, trotzdem pharmakologische Untersuchungen darüber vierfach veröffentlicht worden sind. Die Angaben über den Einfluss auf den Calciumstoffwechsel durch Derivate des Guanidins sind aber spärlich, sogar in der Literatur liegen meines Wissens keine Angaben hinsichtlich dieses. Einflusses durch zyklische Guanidinabkömmlinge vor. Im folgenden finden sich die vom Verf. angestellten Experimente, in denen der Einfluss verschiedener und auch zyklischer Guanidinderivate auf den Calciumstoffwechsel untersucht wurde. Zum Versuche wurden Guanidin, Benzylguanidin (Benzyl), Pentamethylenguanidin (Penta), Phenyläthylguanidin (Phenyl), Dekamethylendiguanidin (Deka), Piperonylguanidin (Pipero), Cyclohexylguanidin (Cyclo), Methylguanidin (Methy), Kreatin, Kreatinin und Arginin herangezogen. 1) Guanidin zeigt in kleineren Dosen keine deutliche Wirkung und wirkt in höheren Dosen auf den Calciumgehalt vermehrend. Hingegen wirken die genannten Guanidinderivate beim Kaninchen in kleinen Dosen die noch keine Vergiftungserscheinungen verursachen, auf den Calciumgehalt im Blute herabsetzend. Aber die Wirkung ist je nach den Substanzen nicht gleich. 2) Benzyl und Penta wirken in mittleren bis grossen Gaben auf den Blutkalk vermehrend, während, Deka, Phenyl, Pipero, Cyclo und Methyl auch in grösseren Dosen immer herabsetzend wirken. Kreatinin und Arginin führen erst in grossen Dosen zur Vermehrung des Blutkalkes, Kreatin wirkt auch erst in grossen Gaben verminernd. 3) Bezl. der Wirkungen, die eine Blutkalkverminderung verursachen, ordnen sich die Guanidinderivate in der folgenden Reihe: Penta am stärksten, und dann folgen Phenyl, Pipero und Benzyl, endlich Cyclo, das am schwächsten wirksam ist. 4) Bei täglicher Einverleibung von Guanidin und Benzyl in kleinen Mengen wird eine leichte Verminderung des Blutkalkes beobachtet, während das bei Guanidin bei einmaliger Injektion nicht der Fall ist. Bei wiederholter Anwendung von grossen Gaben beider Substanzen wird auch eine merkliche Verminderung desselben während und nach der Injektion konstatiert, im Gegensatz zum Verhalten bei einmaliger Darreichung. 5) Guanidin und seine Derivate üben auf den Blutkalkgehalt des spranchnikotomierten Kaninchens in allen Dosen, die beim normalen eine beträchtliche Veränderung bewirken, keinen Einfluss aus. 6) Aus den Ergebnissen und aus den Resultaten Shinozakis ersieht man, dass die genannten Veränderungen des Blutkalkspiegels mit denjenigen der Gerinnbarkeit des Blutes durch die Guanidinderivate keineswegs parallel gehen.