岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
54
1
1942
急性膵臟壞死ノ成因ニ關スル實驗的研究(第1編)急性膵臟壞死ノ淋巴管説ニ關スル實驗的研究
79
95
EN
Terutake
Sunada
Besondere Aufmerksamkeit hat schon von lenge her der enge Zusammenhang zwischen den Erkrankungen des Pankreas und der Gallenwege in Anspruch genommen, und was die Entstehung akuter Pankreasnekrose durch Eindringen der Galle ins Pankreas bei Erkrankung der Gallenwege anbetrifft, so gilt heute die von Opie aufgestellte kanalikuläre Theorie als eine feste. Es ist aber häufig beobachtet worden, dass es bei Cholelithiasis sowie Cholecystitis, obgleich weder Gallensteine noch Rücktritt der Galle sich erweisen liessen zur akuten Pankreasnekrose kommt. In Berücksichtigung dieser Vorkommnisse wurde die sog. lymphogene Theorie aufgestellt, die die Entstehung der Pankreasnekrose durch eine vorhergehende lymphogene Entzündung des Pankreas zu erklären sucht. Beim vorliegenden Versuch hat der Verf. zuerst bei Hunden eine subseröse Einspritzung der Gerotaschen Lösung vorgenommen, um die anatomischen Beziehungen der Lymphgefässe zwischen der Gallenblase, den Gallenwegen und dem Pankreas klarzulegen (Fig. 1, 2). Die Lymphgefässe bilden subserös ein schönes Netz von Verästerungen, welche sich allmäthlich am Hals der Gallenblase in zwei Hauptstämme sammeln. Lymphdrüsen der Gallenblase finden sich bei Hunden nicht. Ein Hauptstamm von den zweien verfänft weiter entlang dem Pfortader, kommt mit dem Kopf und dem reohten Schenkel des Pankreas in Berührung ung mundet durch Vermittlung der Choledochus- und der Mesenterialdrüse in den Plexus aorticus ein. Ein anderer Hauptstamm zieht sich entlang der Arteria hepatica fort, trifft mit dem Kopf und dem linken Schenkel des Pankreas zusammen und mündet vermittelst der Lymphoglandulae pancreaticae superiores ebenfalls in den Plexus aortieus. Unter normalen Zuständen findet kein Eindringen der eingeführten Gerotaschen Losung ins Parenchym des Pankreas statt. Die Lymphgefässe der Gallenwege und des Pankreas nämlich anastomosieren nicht unmittelbar, es ist daher verkehrt, wenn man beim Pankreas einen Weg der Zirkulation von den regionären Lymphdrüsen her bis zu den Lymphgefässen annimmt, Diese Ergebnisse der bei Hunden vorgenommenen Versuehe stimmen in den Befunden mit denen der von Clermont, Franke, Semba u.a. ausgeführten Untersuehung in Menschen überein. Als der Verf. sodann bei Hunden die Staphylokokken-Bouillon-Kultur in einer kleinen Menge von 0,3-1,0ccm in die Wand der Ductus cysticus unterbundenen. Gallenblase oder such gleichzeitig in die Gallenblase selbst eingefuhrth atte, konnte er bei ea. der Hälite der sämtlichen Fälle schon makroskopisch im Pankreas Ödem, Hyperämie und Verfärbung, bei ungelähr 2/3, der Fälle histologisch (Fig. 3) Degeneration, Dissoziation und Ödem feststellen. Ein positiver Nachweis der Nekrose wurde, ausgenommen die postmortal sezierten Tiere, in 2 von 22 Fallen der zum Tode geführten Tiere erhoben. Diese Nekrose (Fig. 5) beschrankte sich örtlich auf einer bestimmten Stelle und wies keine Infiltration der entzündlichen Zelle auf. Ausser diesen Fällen fanden sich noch 3 Fälle, in denen aber Zellinfiltration (Fig. 4) beobachtet wurde. Eine Vermehrung der Diastase im Serum wurde in 9 von 22 Fällen festgestellt; es ergab sich, dass in den intensivsten Fällen die Menge der Diastase sogar von 64 Einheiten bis zu 512-1024 Einheiten gesteigert war. Bakterien im Pankseasgewebe wurden in 5 von 22 Fällen beobachtet. Die regionären Lymphdrüsen des Pankreas, nämlich Lymphoglandulae pancreaticae superiores, Choledochusdrüse usw., waren in alien Fallen geschwollen und entzundlich erkrankt, enthielten Bazillen in 14 Fällen. Diese entzündlich veränderten Lymphdrüsen sind dazu ausreichend, die Lymphe im Pankreas zur Stauung zu bringen.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
54
1
1942
急性膵臟壞死ノ成因ニ關スル實驗的研究(第2編)急性膵臟壞死ノ成因トシテノ「アレルギー」竝ニShwartzman型組織反應ニ關スル實驗的研究
96
141
EN
Terutake
Sunada
Die drei grossen Affektionen des Pankreas bei akuter Nekrose bestehen ih Ödem, Blutungen und Nekrose. Dass man durch allergische bzw. Arthussche Reaktion, insbesondere den Shwartzman-Typus der Gewebsreaktion nach Ogata Ödem, Blutungen und bei starkeren Wirkungen sogar Nekrose hervorrufen kann, ist allgemein wohl bekannt. An allerlei Formen von Erkrankungen verschiedener Organe, vor allem aber an der Appendicitis wurden bereits vielfach Untersuchungen angestellt, wodurch man zur Überzeugung gelangt, dass diese Krankheiten durch Anstellung der allergischen Reaktion oder des Shwartzman-Typus der Gewebsreaktion auch in Wirklichkeit hervorgerufen werden konnen, wahrend akute Pankreasnekrose in dieser Richtung noch wenig erforscht ist. Der Verf. hat bei Kaninchen und Hunden auf folgende vier Weise experimentelle Untersuchungen ausgeführt: 1) Anstellung allergischer Reaktion (Arthusscher Reaktion), 2) Herbeifuhrung des Shwartzmanschen Phänomens, 3) Anwendung des ShwartzmanTypus der Gewebsreaktion auf Grund der Antigen-Antikörper-Reaktion, 4) Hervorufung des Shwartzman-Typus der Gewebsreaktion bei dem vorher allergisch sensibilisierten Pankreas. Bei allergischer Reaktion wurde das Pankreas zuerst durch Schweineserum oder Eiereiweis sensibilisiert, nach Ablauf der Latenzzeit von 3-4 Wochen wurde das zur Sensibilisierung angewandte Antigen wieder in den Ausführungsgang oder das Parenchym des Pankreas injiziert. Ergebnisse wurden erst nach Ablauf von weiteren 24 Stunden beurteilt. Die dadurch aufgetretenen Affektionen waren im aligemeinen von leichterer Natur und den Grad eines Pankreasödems nicht überschritten (Fig. 1). Beim Shwartzmanschen Phänomen wurde zuerst Colifiltrat als eine vorbereitende Injektion in den Ductus pancreaticus oder ins Parenchym des Pankreas eingespritzt, nach Ablauf der Latenzzeit von 24 Stunden wurde dann als Reaktionsinjektion ebenfalls Colifiltrat intravenös eingeführt, das letzte Urteil uber die Ergebnisse wurde ca. 6 Stunden spater gefällt. Als Affektion traten nur reichlich Blutungen auf (Fig. 2, 3). Beim Shwartzman-Typus der Gewebsreaktion auf Grund der Antigen-AntikörperReaktion wurde das Pankreas zuerst durch eine intravenöse Injektion von Schweineserum sensibilisiert, nach Ablauf der Latenzzeit von 3-4 Wochen wurde Califiltrat als eine Vorbereitungsinjektion in den Ausführungsgang des Pankreas einverleibt, nach Ablauf der Latenzzeit von 24 Stunden wurde das gleiche Antigen als eine Reaktionsinjektion intravenös eingeführt, das Urteil wurde ungefähr 5-7 Stunden spater abgegeben. Die Affektionen bestanden hauptsächlich in Blutungen und Ödem, gelegentlich aber auch in einer hochgradigen Nekrose und lieferten das Bild typischer akuter Pankreasnekrose (Fig. 4, 5, 6, 7). Beim allergisch vorbereiteten Shwartzman-Typus der Gewebsreaktion wurde das Pankreas vorerst durch intravenöse Injektion von Schweineserum sensibilisiert, nach Ablauf der Latenzzeit von 3-4 Wochen wurde in den Pankreasgang das gleicher Schweineserum als eine Vorbereitungsinjektion eingespritzt, nach Ablauf der Latenzzeit von 24 Stunden wurde ferner Colifiltrat als eine Reaktionsinjektion intravenös eingeführt und erat 6 Stunden später das Urteil über die Ergebnisse gefallt. Die Affektion bestand in Ödem mit Blutungen, in gewissen Fällen sogar in Nekrose und somit wurde ein Bild ziemlich typischer akuter Pankreasnekrose beobachtet (Fig. 8). Den Prozentsatz des positiven Ausfalles der Reaktionen und die Hauptaffektionen in den typischen Fällen bei den einzelnen oben geschilderten Versuchstypen gibt die folgende Tabelle: Was die quantitativen Schwankungen der Diastase anbetrifft, so nahm sie nach der Injektion des Antigens bzw. des Colifiltrates in den Pankreasgang in allen Fallen zu, bis Vornahme der Reaktionsinjektion aber wurde sie beinahe bis zum normalen Gehalt herabgesetzt, der durch die Reaktionsinjektion wieder zunahm. Diese Schwankungen traten ungefahr in Ubereinstimmung mit der Intensitat der Affektionen auf , bei naherer Betrachtung jedoch zeigte sieh, dass die Zu- bzw. Abnahme der Diastase dem Eintritt der
eigentlichen Erkrankungen voranging. Schliesslich zieht der Verf. in Betracht, ob die oben geschilderten Reaktionen in Wirklichkeit bei unserem Leben stattfinden konnen. Der Mensch besitzt ja im Leib mehr oder weniger Antikorper gegenuber dem Antigen. Da das Pankreas darum bereits sensibilisiert ist, liegt die Annahme nahe, dass eine akute Pankreasnekrose , insbesondere die sog. Pancreatitis haemorrhagica hervorgerufen werden kann , wenn irgendwelche der
Vorbereitungsinjektion entsprechenden Antigene oder Colibazillen der Galle ins Pankreas
eingedrungen sind und ferner irgendwelche bei der Reaktionsinjektion angewandten An -
tigene bzw. bakteriellen Substanzen durch tagliche Speise reichlich in die Blutbahn verechleppten. In den 479 Fallen der akuten Pankreasnekrose in Japan , welche unsere bis dahin ansammeln konnte, fanden sich 2 Falle, in denen typische Pankreasnekrose gleichzeitig mit den wahrscheinlich urtikariellen Exanthemen , begleitet von heftigen abdominalen
Schmerzen, beobachtet wurde. Gerade diese 2 Falle sprechen dafur , dass die vom Verf. experimentell herbeigefuhrten Vorgange gegebenenfalls auch in der Wirklichkeit zustande kommen konnen.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
4
1941
蟲樣突起炎性膿瘍ト誤診セラレタル腹壁膿瘍ニ就テ 附 腹壁膿瘍ノ種々相
869
879
EN
Terutake
Sunada
Der Verf. konnte zwei Fälle von Abszess an der rechtseitigen Unterbauch wand beobachten. In beiden Fällen handelte es sich nicht nur um hochgradig adipöse Frauen, somlern auch um eine Erkrankung, die seit dem Auftreten bereits beinah 40 Tage zürucklag und infolgedessen durch aussere Palpation differentialdiagnostisch kaum gegen andere Erkrankungen abzugrenzen war. Man war allerdings zu einer Fehldiagnose auf appendizitischen Abszess verleitet worden. Die Fehlerquelle für die Diagnose lag darin, dass die Anamnese und der Verlauf der Krankheit nach Aufnahme ins Krankenhaus nicht ausfuhrlich verfolgt werden konnten, da man infolge eines heftigen Schmerzes und eines Tumors an der Fleocoecalgegend zu dem Entschluss kam, sofort den Eiter durch öffnung zu entleeren. Bei uns in Japan ist die Myositis als die häufigste Entstehungsursache des Bauchwandabszesses festgestellt worden. Die zwei vorliegenden Fälie darf man wohl gleichfalls in diese Gruppe einreihen.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
12
1941
急性膵臟壞死ノ治療ニ關スル實驗的研究(第1編)急性膵臟壞死ノ免疫療法
2435
2453
EN
Terutake
Sunada
Es ergibt sich zwar von selbst, dass man die Ursache des den ganzen Körper betreffenden Krankheitsbildes akuter Pankreasnekrose nicht eindeutig erklaren kann, man schliesst sich jedoch heute meistens an die Annahme der Vergiftung an. Der Verf. stimmt auch dieser Ansicht zu mit der Bemerkung, dass dieser Vergiftung nicht allein das Trypsin, das von Bergmann und Guleke hervorgehoben wurde, sondern auch die anderen Pankreasfermente wie Lipase, Diastase und dazu auch die durch die Pankreasfermente hevorgerufenen Spaltungsprodukte des Pankreas und der verschiedenen wichtigen Organe sich beteiligen. Daraus kann man leicht schliessen, dass für die Therapie akuter Pankreasnekrose ausser der Beseitigung der Fermente, d. h. Entfernung der Vergiftungsquelle auch die Neutralisation bzw. Unterdrucken der Fermentwirkungen am Platz ist. Um das Resultat dieser Massnahme festzustellen, hat der Verf. experimentell Immunound Chemotherapie folgendermassen ausgefuhrt. Zuerst hat er bei Kaninchen und Hunden durch Einverleibung des sehr intensiv wirkenden, aus Pankreasfermenten hergestellten Praparates, namlich der Protamylase (ein aus dem Pankreas der Schweine angefertigtes Praparat mit Einschluss von Trypsin, Diastase und Lipase) eine aktive Immunitat hervorgerufen, um den prophylaktischen sowfe therapeutischen Wert des dadurch gewonnenen Immunserums gegen die bei Meerschweinchen infolge Einfuhrung des Pankreassaftes aufgetretene Peritonitis klarzulegen. Aktive Immunisierung wurde bei 74 Kaninchen und 21 Hunden durch intraperitoneale Einspritzung der Protamylaselosung vorgenommen. Die Einspritzung erfolgte in verschiedenen Intervallen (mit Pausen von meist 6-7 Tagen) und in wechselnder Steigerung der Dosis (meistens 2, 5/3, 3/2, 4/3, 5/4 fach), angefangen mit mannigfacher Grundimmunitatsdosis (meistens 1/10, 1/20, 1/50 der Dosis letalis). Daraus stellte sich heraus, dass nur ein einziges Kaninchen (1,3% der gesamten Versuchskaninchen) und 4 Hunde (19,0% der gesamten Versuchshunde) die. Dosis letalis (170mg pro Kilo Korpergewicht für das Kaninchen, 160mg pro Kilo Körpergewicht fur den Hund) vertragen konnten. Die dabei die durchschnittliche Dosis letalis uberschrittene Menge betrug eben auch in den am meisten immunierten Fallen nur um 21,7mg bei Kaninchen (12,8% der Dosis letalis) und um 113, 6mg bei Hunden (71,0% der Dosis letalis). Die bezweckten hoehwertigen Sera konnten also nicht erzengt werden. Sodann hat der Verf. ein Experiment passiver Immunisierung folgendermassen ausgefuhrt: die Kaninchen- sowie Hundsera, welche den betreffenden Tieren, die sich mit Protamylaselosung in einer der Dosis letalis fast gleichkommenden Menge aktiv immunisiert hatten, entnommen wurden, hat der Verf. Meerschweinchen prophylaktisch intraperitoneal eingefuhrt. Darauf hat er sofort oder nach einer kleinen Pause Protamylaselosung in einer die Dosis letalis (die durchschnittliche Dosis letalis der Protamylaselosung betragt fur die Meerschweinchen 700mg Pro kio Korpergewieht) nur ein wenig uberschrittenen Menge den Meerschweinchen ebenfalls intraperitoneal injiziert, um bei diesen eine fermentative Peritonitis hervorzurufen. Dadurch gelang es dem Verf., die Meerschweinchen im Vergleich zur Kontrolle, obschon in nur geringem Masse, langer am Leben zu behalten. Als er aber die Protamylaselosung entweder in einer nur 4/3 fachen Vermehrung der Dosis letalis eingespritzt oder die Einfuhrung der Protamylaselosung erst 30 Minuten spater nach der Seruminjektion vorgenommen hatte, konnte er die Lebensdauer der Versuchstiere fast gar nicht verlangern. Auch der therapeutische Erfolg der Kaninchen-sowie Hundimmunsera gegenuber der durch Applikation der Protamylaselosung hervorgerufenen fermentativen Peritonitis der Versuchsmeerschweinchen liess sich nur an gewissermassen verlangerter Lebensdauer der Tiere erkennen und zwar nur dann, wenn die Konzentration der fur die Hervorrufung der Peritonitis angewandte Protamylaselosung verhaltnismassig gering war und die Einfuhrüng der Immunsera in sehr fruhem Stadium der Krankheit vorgenommen wurde. Wenn jedoch die Konzentration der Protamylaselosung entweder gesteigert wurde, und wenn es auch in einem winzig kleinen Masse (5/4 fach hoher als die der Dosis letalis) geschahe, oder die Anwendung der Immunsera 90 Minuten spater nach Beginn der Erkrankung vorgenomenhatte, dann verringert sich die therapeutische Wirkung der Immunsera in betrachtlich starkem Masse. Aus alledem geht hervor, dass durch Applikation der Protamylaselosung die Erzeugung sowohl aktiver als auch passiver Immunisierung nicht unmoglich ist. Der Grad de r zustande kommenden Immunitat jedoch ist so gering, dass man damit die akute Pankreasnekrose nicht einmal zur gewunschten Heilung bringen kann.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
12
1941
急性膵臓壞死ノ治療ニ關スル實驗的研究(第2編)急性膵臓壞死ノ化學療法
2454
2481
EN
Terutake
Sunada
In der letzten Zeit sprechen sich unter anderen Nordmann und Bernhard gegen den operativen Eingriff akuter Pankreasnekrose aus. Als ein Chirurg hegt aber der Verf. auf Grund seiner klinischen sowie experimentellen Erfahrungen kein Zweifel daran, dass bei akuter Pankreasnekrose die Krankheitsherde jedenfalls operativ eingegriffen werden mussen, weil man dadurch bei der durch den Pankreassaft hervorgerufenen Peritonitis die Beseitigung der im Exsudat befindlichen toxischen Fermente befördern, den heftigen Schmerz der Patienten erleichtern und znletzt noch Fehldiagnose vermeiden kann. Wenn jedoch die toxischen Fermente bereits in die Blutbahn gelangt, in verschiedene wichtige Organe eingedrungen und dort behalten geblieben sind, damn muss man selbstverständlich andere Behandlungsweise ergreifen. Es wollte aber, wie bereits in der I. Abteilung mitgetcilt worden ist, dem Verf. nicht gelingen, durch immunotherapeutische Methode diesen Zweck zu erreichen. Hier in dieser Abteilung hat der Verf, daher vorgenommen, durch Anwendung chemischer Präparate die betreffenden Pankreasfermente zu neutralisieren und damit therapeutischen Erfolge zu erziclen. Dazu dienten folgende Experimente:
Zunächst bat er bei 69 Präparaten, welche bis jetzt als die die Wirkung der Fermente hemmende Mittel angesehen oder für die der hemmenden Wirkung befähigte Mittel gehalten wurden und welche sich auf den menschlichen Körper anwenden lassen, ihre hemmende Wirkung in vitro mit der Lösuug der aus Pankreasfermenten bergestellten Protamylase untersucht. Dadurch konnte der Verf. 8 Präparate erhalten, Welche auf die Fermente verhaältdismässig stark hemmend wirken und welche man auch dem menschlichen Körper einführen oder ihn damit abspülen darf. Es stellte sich indessen heraus, dass auf die Diastase Mercurochrome, Spezijod (ein. heimisch: Presojod) und Oxyfull, auf das Trypsin Kongorot, Aktisol und Mercurochrome, auf die Lipase Rivanol, Trypaflavin und Trypanrot die hemmende Wirkung jn einer so starken Verdünnung wie 1/250,000bzw. 1/1,000,000gr. noch befähig sind, die Wirkung der Fermente auf die Hälfte zu reduzieren. Oben daran lassen sich diese im kreisenden Blut des menschlichen Körpers von selbst auf die genannte Konzentration herabsetzen. Wenn es sich aber um das Spezijod handelt, so ist es zwar in der Verdünnung von 1/1000ccm und darunter nicht imstande, auf die Diastase hemmend zu wirken, im menschlichen Körper jedoch zeitigt es den gewunschten Erfolg, da es auf denselben in der grossen Dosis von 50- 200ccm angewandt werden muss. Um sodann die biologischen Eigenschaften der die Wirkung der Fermente hemmenden Präparate festzustellen, hat der Verf. bei 149 weissen Mäusen den therapeutischen Erfolg der Präpatate bei der wegen des Pankreassaftes aufgetretenen Peritonitis Verfolgt und Konnte beobachten, dass dabei die Lebensdauer der Versuchstiere verlängert worden war, was mit dem Resultat in vitro übereinstimmte. Ferner hat der Verf. bei Hunden experimentell durch die Injektion der Rindergalle in den nicht unterbunden Pankreasgang akute Pankreasnekrose hervorgerufen (37 Fälle) und konnte ebenfalls die die Lebensdauer der Tiere Verlängernde feststellen, indem er die letzteren den Versuchstieren intravenös eingeführt hatte.
Die meisten der oben angewandten Präparate, welche auf die Pankreasfermente hemmend wirken, gehören dem Sterilisations- söwie Blutstillungsmittel im weiteren Sinne des Wortes, insbesondere unter ihnen diejenigen, welche man der Gruppe der Azofarbstoffe zureehnet, zeitigen den grössren Erfolg. Im einzelnen sind zu nennen Kongorot, Aktisol und Szezijod, die alle auffallend starke Wirkung aufweisen und um so stärker, wenn sie in Kombination mit anderen Präparaten eingeführt worden sind. Das Chinin, welches von Smorodinjew und Adowa empfohlen worden ist, blieb beim vorliegenden Experiment erfolglos. Auch die Acridinpraparäte, nämlich Trypaflayin, Rivanol u.a., auf denen Baumann besonderer Wert gelegt hat, konnten nicht nur grösseren Erfolg zeigen, sonderh verkürzten sogar die Lebensdauer der Versuchstiere. Fermenthemmende Mitteln, welche einerseits-sterilisierend, andererseits blutstillend wirken, sind für die im Gefolge der vorliegenden Krankheit auftretehde Blutung und die
bakterielle Peritonitis auch von Vorteil. Was die Chemotherapse als solche anbelangt, so lässt sie sich erst dann mit Erfolg anwenden, wenn die Krankheit noch im Anfangsstadium steht. Aus der Summe der oben geschilderten Ergebnisse kann man schliessen, dass bei akuter Pankreasnekrose die intravenöse Einspritzung mit 1% igem Kongorot in der Menge von 10ccm oder mit 2,5% igem Aktisol in der Dosis von 5ccm oder auch mit Spezijod in der Menge von 50ccm täglich einmal (bei leichterer Fo rm) oder täglich 2-3 mal oder soger die Injektion in Kombination von 2-3 Mitteln (bei schwerer Form) am geeignetsten ist. Es liegt auch die Annahme nahe, dass ein Abspülung der Baucnhöhle mit 0,1 igem Trypaflavin, 0,1 igem Bivanol, 0,5 igem Mercurochrome, 0,1 igem Trypanrot, 25% igem Spezijod bzw, von Erfolg begleitet werden kann.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
12
1941
乳房部血嚢腫ノ1例
2539
2546
EN
Terutake
Sunada
Bei einem 5 jährigen Madchen, dem seit etwa einem Jahr nach der Geburb eine gähseeigrosse, weiche, verschiebbare Geschwulst an der Mammilla auftrat, konnte der Verf. durch Operation feststellen, dass es sich um eine seltene Blutzyste handelte. Sie stellte makroskopisch eine Hohle dar, deren Inhalt aus flüssigem venösem Blut bestand. Histologische Untersuchung ergab, dass die Wand dieser Zyste an Muskelfasern und elastischen Fasern arm und häuptsächlich von einer verhältnismässig dicken Bindegewebsschichte gebildet war, während die innere Fläche mit Endothel belegt war. Die Zyste war stellenweise mehrkammerig und deren Wandung überall kleine Räume aufgewiesen hat, was an eine atypische Entwicklung der Blutgefässe denken liess. Aus den angefuhrten Befünden geht hervor, dass der vorliegende Fall eine echte Blutzyste darstellt, dass man sie vielleicht der II. Form der Spannausschen Klassifikation zurechnen darf, d.h. sie muss aus teilweisen Erweiterungen der Venenwand infolge von Absperrung von Muttergefässen abgeleitet werden. Soweit der Verf. die Literatur sowohl des In- als auch Auslandes übersieht, liegen bisher insgesamt nur 60 Mitteilungen über die Blutzyste vor, eine Tatsache, dass die Seltenheit dieser Erscheinung hinweist. Es soll aber insbesondere hervorgehoben werden, dass über den Fall wie den worliegenden, in dem die Blutzyste an der Mammilla auftrat, noch kein Bericht zu finden ist, da die Blutzysten meistens am Halse beobachtet werden.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
12
1941
Basedow氏病樣症状ヲ呈セル前頸部脂肪腫
2547
2555
EN
Terutake
Sunada
Der Verf. berichtet über eine 21 jährige Patientin, deren Hauptklagen in seit etwa einem Jahr her fortbestehendem Heszklopfen und in einer vor etwa drei Monaten aufgetretenen Geschwulst an der unteren vorderen Halsgegend bestauden. Ausserdem wurden Symptome beobachtet, die denen der Basedowschen Krankheit äusserst ähnlich waren, Die Operation ergab, dass es sich um ein sehr seltenes, tief subfascialgelegenes Lipom handelte. In der familiären Anamnase der Patientin fand sich eine Basedowsche Krankheit. Als Symtome dieser Krankheit wurden bei der Patientin ausser dem Herzklopfen und der der Struma Basedowiana ähnlichen Geschwulst des Ealses noch Hyperhidrosis, Diarrhoe, Dysmenorrhoe, Ermudungsgefühl, Anomalien der Empfindung, Angstgefühl, Hyperästhesie usw., geklagt. Ferner wurden noch objektiv Pulsus celer., weitklaffende Lidspalte, Stellwagsche symptome, Refrexerregbarkeit usw. festgestellt. Etwas abweichend erschien aber der vorliegende Fall vom eigentlichen Morbus Basedowii, da ihm die zwei der Kardinalsymptome des letzteren, nämlich der Exophthalmus und Tremor, fehlten und auch der Grundumsatz nur um 4% erhöht war. Drei monate nach der Operation traten nach der Angabe der Patientin Pulsus celer., Hyperhidrosis und Anomalien der Empfindung etwas zurück, über das Herzklopfen jedoch klagte sie noch immer wie vor. Es wäre kaum möglich sein zu entscheiden, ob die dem Morbus Basedowii nachahmenden Symptome als die Erscheinungen des Morbus Basedowii formes frustes angesehen werden darf oder ob man sie einer abnormen Konstitution wie z.B. der thyreotoxischen Konstitution (Bauer) oder auch der sympathischen und vagotonischen Disposition (Eppinger und Hess) zuschreiben soll. Das tief subfascialgelegene Lipom, wie oben geschildert worden ist, ist eine äusserst seltene Erscheinung, dass die Literatur bis heute nur 20 Berichte darüber enthält. Bei uns in Japan mag wohl die vorliegende Mitteilung als eine zweite gelteh.
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岡山医学会
Acta Medica Okayama
0030-1558
53
12
1941
前頭蓋窩骨腫ノ1手術例
2556
2565
EN
Terutake
Sunada
Der Vert. hat bei einem 16 jährigen Mädchen, dem ohne erkennbare Ursache Asymmetrie des Gesichts, Stellungsanomalie des rechten Bulbus, Sehstörung u. Herabsetzung druhg des Geruchsvermögens eintraten, nurch röntgenologische Untersuchung nicht nur ein umschriebenes trubeneigrosses Osteom, welches aus dem kleinen Keilbeinflügel der rechten Seite entstand, sondern auch ein diffuses Osteom, weiches eine grosse Strecke zwischen der rechten Siebbeingegend und dem Orbitadach einnahm, festgestellt. Es wurde die Schädelöhhle durch Anwendung der fronto-parietalen Kraniotomie geöffnct, die Frontallappen wurden extradnral verdrängt und dann die Osteome exzidiert. Die Sehstörung und die Herabsetzung des Geruchsvermögens waren aber 5 Monate nach der Operatinn noch nichi abgeklunge Die Osteome der Schädelbasis kommen nur selten vor, insbesondere äusserst selten die umschriebenen Osteome an der vorderen Schädelgrube, über denen bei uns in Japan kein einziger Bericht vorliegt. Etwas häufiger ale diese werden die an der vorderen Schädelbrube diffus auftretenden Osteome beobachtet, welche von der Nasennebenhöhle ausgehen und meistens als Osteome der Orbita oder der Nasennebenhöhle mitgeteilt worden sind. Es mag von Interesse sein, wenn die beiden Arten Osteome wie im vorliegenden Fall zusammengeschlossen aufgetreten sind.
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