Journal of Okayama Medical Association
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Experimentelle Studien über die Ursachen akuter Pankreasnekrose. I. Abteilung. Experimentelle Untersuchungen der lymphogenen Theorie inbezug auf die Entstehung akuter Pankreasnekrose

Sunada, Terutake
54_79.pdf 8.86 MB
Published Date
1942-01-31
Abstract
Besondere Aufmerksamkeit hat schon von lenge her der enge Zusammenhang zwischen den Erkrankungen des Pankreas und der Gallenwege in Anspruch genommen, und was die Entstehung akuter Pankreasnekrose durch Eindringen der Galle ins Pankreas bei Erkrankung der Gallenwege anbetrifft, so gilt heute die von Opie aufgestellte kanalikuläre Theorie als eine feste. Es ist aber häufig beobachtet worden, dass es bei Cholelithiasis sowie Cholecystitis, obgleich weder Gallensteine noch Rücktritt der Galle sich erweisen liessen zur akuten Pankreasnekrose kommt. In Berücksichtigung dieser Vorkommnisse wurde die sog. lymphogene Theorie aufgestellt, die die Entstehung der Pankreasnekrose durch eine vorhergehende lymphogene Entzündung des Pankreas zu erklären sucht. Beim vorliegenden Versuch hat der Verf. zuerst bei Hunden eine subseröse Einspritzung der Gerotaschen Lösung vorgenommen, um die anatomischen Beziehungen der Lymphgefässe zwischen der Gallenblase, den Gallenwegen und dem Pankreas klarzulegen (Fig. 1, 2). Die Lymphgefässe bilden subserös ein schönes Netz von Verästerungen, welche sich allmäthlich am Hals der Gallenblase in zwei Hauptstämme sammeln. Lymphdrüsen der Gallenblase finden sich bei Hunden nicht. Ein Hauptstamm von den zweien verfänft weiter entlang dem Pfortader, kommt mit dem Kopf und dem reohten Schenkel des Pankreas in Berührung ung mundet durch Vermittlung der Choledochus- und der Mesenterialdrüse in den Plexus aorticus ein. Ein anderer Hauptstamm zieht sich entlang der Arteria hepatica fort, trifft mit dem Kopf und dem linken Schenkel des Pankreas zusammen und mündet vermittelst der Lymphoglandulae pancreaticae superiores ebenfalls in den Plexus aortieus. Unter normalen Zuständen findet kein Eindringen der eingeführten Gerotaschen Losung ins Parenchym des Pankreas statt. Die Lymphgefässe der Gallenwege und des Pankreas nämlich anastomosieren nicht unmittelbar, es ist daher verkehrt, wenn man beim Pankreas einen Weg der Zirkulation von den regionären Lymphdrüsen her bis zu den Lymphgefässen annimmt, Diese Ergebnisse der bei Hunden vorgenommenen Versuehe stimmen in den Befunden mit denen der von Clermont, Franke, Semba u.a. ausgeführten Untersuehung in Menschen überein. Als der Verf. sodann bei Hunden die Staphylokokken-Bouillon-Kultur in einer kleinen Menge von 0,3-1,0ccm in die Wand der Ductus cysticus unterbundenen. Gallenblase oder such gleichzeitig in die Gallenblase selbst eingefuhrth atte, konnte er bei ea. der Hälite der sämtlichen Fälle schon makroskopisch im Pankreas Ödem, Hyperämie und Verfärbung, bei ungelähr 2/3, der Fälle histologisch (Fig. 3) Degeneration, Dissoziation und Ödem feststellen. Ein positiver Nachweis der Nekrose wurde, ausgenommen die postmortal sezierten Tiere, in 2 von 22 Fallen der zum Tode geführten Tiere erhoben. Diese Nekrose (Fig. 5) beschrankte sich örtlich auf einer bestimmten Stelle und wies keine Infiltration der entzündlichen Zelle auf. Ausser diesen Fällen fanden sich noch 3 Fälle, in denen aber Zellinfiltration (Fig. 4) beobachtet wurde. Eine Vermehrung der Diastase im Serum wurde in 9 von 22 Fällen festgestellt; es ergab sich, dass in den intensivsten Fällen die Menge der Diastase sogar von 64 Einheiten bis zu 512-1024 Einheiten gesteigert war. Bakterien im Pankseasgewebe wurden in 5 von 22 Fällen beobachtet. Die regionären Lymphdrüsen des Pankreas, nämlich Lymphoglandulae pancreaticae superiores, Choledochusdrüse usw., waren in alien Fallen geschwollen und entzundlich erkrankt, enthielten Bazillen in 14 Fällen. Diese entzündlich veränderten Lymphdrüsen sind dazu ausreichend, die Lymphe im Pankreas zur Stauung zu bringen.
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489