Der Wirkungseffekt von Adrenalin auf die Koronargefässe ist noch streitig. Einige Autoren behaupten, dass sich die Koronargefässe unter der Wirkung von Adrenalin erweitern, während sonstige periphere Gefässe, z.B. Extremitatengefasse, kontrahieren. Hinsichtlich der Wirkung von Azetylcholin auf die Koronargefässe sind die Beobachtungen sehr gering und die Resultate stimmen nicht uberein. Um diese Frage zu entscheiden, habe ich folgenden Versuch an Kaninchen mit der Perfusionsmethode der Koronararterien angestellt. Die Resultate sind folgende: 1) Die Zufügung von Azetylcholin zur Perfusionsflüssigkeit (Ringer-Lock) vermehrt die durchfliessende Flüssigkeitsmenge. 2) An den Gefässen des Kaninchenohres tritt auch eine Vermehrung der durchflussenden Flüssigkeitsmenge durch Azetylcholin ein. Von der Vermehrung der Perfusionsflussigkeitsmenge in den Koronargefässen kann man trotz gleichzeitiger Verminderung der Herzschlagzahl wohl auf die Erweiterung der Gefässe schliessen. 3) Die Koronargefässe erweitern sich auch bei Zufügung von Adrenalin zur Perfusionsflüssigkeit. Der Einfluss des Adrenalins auf die Schlagzahl des Herzens und die Herzkontraktionsgrösse war bei solchen Versuchen nicht klar nachweisbar.