Um weiter die Korrelation zwischen Pankreas und anderen Organen kennen zu lernen, untersuchte ich beim Hunde mit gestörter Leber die Einflüsse der Laparotomie, der vollständigen Exstirpation des Pankreas, der Unterbindung der Pankreasgänge und der damit verbundenen Äthernarkose, der Pankreasmassage usw. Die hierbei angewendeten Methoden sind dieselben wie bei den vorigen Berichten, nämlich HämatoxylinEosin-Färbung, Hämatoxylin-Sudan III-Färbung (Fett), Bestsche Kalium-Karmin-Färbung (Glykogen) und sog. Organhämolysine (nach Friedmann). Ich gelangte zu folgenden Resultaten: 1. Bei dem Hunde, dessen Leber durch eine so leichte subkutane Injektion von gelbem Phosphor (0.3%, 0.7cc pro kg 25-30 Stunden vergiftet) gestört ist, daB es nicht zur sog. Organhamälysine bei Leber., Nieren, Gallenblase und Milz kommt, befördert die Unterbindung der Pankreasgänge die Autolyse der Leber, der Nieren und der Gallenblase; bei der Leber ist sie am stärksten. 2. Der Grad der oben genannten Autolyse ist von der bei der Operation gebrauchten Äthernarkose, von der Pankreasmassage und von der Unterbindung abhängig. 3. Durch vollständige Exstirpation oder Ausschaltung des Pankreas beim Hunde mit gestörter Leber wird die Autolyse kaum beschleunigt. 4. Die Menge des neutralen Fettes in der Nieren und Leber verhält sich zu der der hamolytischen Stoffe umgekehrt proportional. Bei der starken Autolyse der Leber und Nieren kommt es bisweilen nicht zur Verfettuung. Das Glykogen in der Leber verschwindet in jedem Falle. 5. Die weiteren Befunde des Gewebes (der Leber und Nieren) und die klinischen Symptome entsprechen der Menge der hämolytischen Stoffe d.h. dem Grade der Autolyse. 6. Die Laparotomie, die vollständige Pankreasexstirpation und die Unterbindung der Pankreasgänge beim gesunden Kontrolltier erzeugen die hämolytischen Stoffe nicht. Wenn die Leber infolge von Störungen eine Herabsetzung ihrer normalen antifermentativen Kraft erleidet, so gehen die Pankreasfermente vielleicht durch Vena portae bzw. lymphogen, also kurz gesagt durch Lig. hepatoduodenale in die Leber ein und befördern die Autolyse der letzteren.