Schon früh konnte, aber nur von wenigen Autoren, bemerkt werden, dass bei einigen Arten von Anuren am kranialen Rande des Arytänoid eine Incisuraentsteht, in der sich ein kleines Knorpelstückchen, sog. Cartilago santoriui, befindet. Jedoch blieb Natur und Morphogenese dieses Knorpelstückchens auch bis jetzt noch unklar, ist doch die Entstehungsweise desselben noch niemals untersucht worden. Verfasser hatte Gelegenheit, über dieses Problem eingehende Untersuchungen anzustellen. Als Material wurde eine grosse Menge von erwachsenen Exemplaren des Rhacophorus schlegelii von 19mm bis 67mm Länge verwendet. Als Resultat ergab sich Folgendes: 1) Das später sich zur sog. Cartilago Santorini entwickelnde Element tritt zuerst am ventralen Rande des Prominentia apicalis dorsalis als Gewebewucherung auf. 2) Dieses Element erfüllt in einem Stadium die Incisura vollständig in homogener Weise, später beginnt aber der Reduktionsvorgang an der Grenzlinie zwischen der neugebildeten homogenen Masse und der Incisur, bis schliesslich ein isoliertes Knorpelchen, sog. Cartilago Santorini, entsteht. 3) Zuweilen beobachtet man im Zwischenraum zwischen den Prominentiae und dem Knorpelchen noch einige sehr kleine isolierte Knorpelchen, die wegen des unvollständigen Reduktionsvorganges unabsorbiert hier zurückgeblieben sind.