Bei zahlreichen Kaninchen durchschnitt der Verfasser die beiderseitigen Nn. splanchnici und liess die Tiere 3, 10 oder 24 Stunden weiter leben, um dann sie zu töten. Eine Hälfte von ihnen wurde 2 Stunden vor dem Tod der Adrenalininjektion unterworfen, u. z. im Verhältniss von 0.3 ccm der 1000 fachen Adrenalinlösung zu 1 kilo Körpergewicht. Zu diesen wahren Versuchstieren dienen die underen operierten Kanins chen als Kontrollmaterial. Ihre Lebern wurden teils nach der Uransilbermethode, teildurch Hämatoxylin-Eosin-Färbung untersucht. Daraus ergibt sich das Folgende: 1. Wenn man bei Kaninchen die beiderseitigen Nn. splanchnici durchschneidet, so wird ihre Lebern hyperämisch, indem die Blutgefässe und Blutkapillaren sich erweitern, wobei die Leberzellen durch Druck schmal und länglich werden. Der Golgischen Apparat der letzteren trittverhältnissmässig in den Vordergrund. Diese Veränderung wird mit der Zeit mehr und mehr deutlicher. 2. Die genannte hyperämische Erscheinung gilt auch für die Kaninchen, denen nach Durchschneidung der beiderseitigen Nn. splanchnici Adrenalin injiziert wurde. Doch ist die Veränderung hier noch viel deutlicher. Der Verfasser ist der Meinung, dass Adrenalin nach Durchschneidung des Sympathicus die Myoneuralverbindungsstelle des letzteren stärker reizt, und daher die Blutgefässe im Bezirk der Splanchnicusinnervation verengern sich infolge der erwähnten Behandelung stärker, was seinerseits zu einer stärkeren Hyperämie der Leberblutkapillaren Anlass gibt. 3. Der Golgische Apparat der Leberzellen tritt im Fall der Splanchnicusdurchschueidung und Adrenalininjektion vielmehr in den Hintergrund im Gegensatz zum Falle der einfachen Splanchnicusdurchschneidung, wo er etwas in den Vordergrund tritt. Der Verfasser hält es für wahrscheinlich, dass die genannte Rückbildung des Apparates zu der Hemmungswirkung des Adrenalins auf die Gallensekretion zurückzuführen.