Die Nebennieren haben unstreitig eine sehr vielseitige Funktion, das ist auch inbezug auf den Cholesterinstoffwecbsel der Fall. Bezüglich der Bildungsstätte des Cholesterinesters gehen die Ansichten noch stark einunder. Ich habe nun über die Esterisierung des Serumcholesterins besonders insoweit die Nebennieren beteiligt sind, Untersuchungen angestellt. Zu meinen Versuchen haben ich normale Kaninchen und solche, bei denen durch Exstirpation der linken Nebenniere Funktionsstörungen hervorgerufen wurden und weiter solche bei denen nach der Exstirpation bei bestimmten Zeitverlaufe eine Erholung eingetreten war, insgesammt je 3 Fälle, mit reinem freien Cholesterin gefüttert. Darauf habe ich dann festzustellen gesucht, welchen Einfluss das Fehlen der einseitigen Nebenniere bezw. die Funktionsstörungen der Nebennieren auf den Serum Cholesteringehalt bezw. die Art des Cholesterins haben. Ich habe bei Hunden die Thoracicus-Lymphfistel angelegt und den Tieren in das Duodenum reines freies Cholesterin bezw. Eigelb eingeführt und in dem aus der Fistel austretenden Lymphserum die verschiedenen Arten des Cholesterins bestimmt. Die Ergebnisse meiner Versuche fasse Ich kurz wie folgt zusammen. 1. Bei Verfütterung von reinem freien Cholesterin nimmt der Serumcholesteringehalt zu. Bei Exstirpation oder Hypofunktion der Nebennieren ist die Zunahme des Gessamtcholesterins im vergleich zu normalen Kaninchen eine sehr schnelle und es ist auch von Anfang an die Zunahme des freien Cholesterins eine sehr deutliche. 2. Wenn nach der Nebennierenexstirpation nach bestimmten Zeitverlauf die Funktion sich erholt hat, so werden die Versuchsresultate denen bei normalen Kaninchen erhobenen Befunden ähnlich. Es ist scheinbar von grosser Bedeutung für die Serumcho-lesterinester-Bildung ob die Nebennieren exstirpiert worden sind oder ob sie sich von der zeitweiligen Hypofunktion erholt haben. 3. Es ist für das Versuchsergebnis gleicbgültig ob das freie Cholesterin den Darm traktus passiert oder direkt in die Blutbahn gelangt und zwar bei gesundeu Kaninchen ebenso wie bei solchen, bei denen die Nebennieren oinseitig exstirpiert worden sind. 4. Das in das Duodenum eingeführte freie Cholesterin geht durch den Lymphstrom in die Blutbahn über. In dem Thoracicus-Lymphserom nimmt dann das freie Cholesterin zu. Wenn wir alle deise Ergebuisse noch einmal ganz kurz zusammenfassen wollen, so ergibt sich folgendes: 1. Bei Verabreichung von reinem freien Cholesterin nimmt der Cholesterinestergehalt im Sesum zu. Die hauptsächliche Bildungsstätte desselben ist wahrscheinlich nicht der Darmtraktus. 2. Bei peroraler oder auch anderweitiger Verabfolgung von reinem freien Cholesterin spielen die Nebennieren für den Serumcholesterinesterbildung eine nicht unbedeutende Rolle.