Um die Abhängigkeit der Gleichgewicht zwischen verschiedenen anorganischen Substanzen im Blutserum und dem Zentralnervensystem kennen zu lernen, hat Verf. bei den Hunden die quantitative Bestimmung von K, Ca, Na Cl und anorganisches Phosphor im Blutserum nach dem Stich in verschiedene Grosshirnregionen ausgeführt. Der Schluss lautet wie folgt: 1. Die Stichversuche an dem verlängerten Mark, der Brücke, dem Mittelhirn, der Grosshirnrinde und der subkortikalen weissen Substanz haben keine bemerkenswerten Veränderungen der genannten anorganischen Substanzen im Serum zur Folge gehabt. 2. Der Stich in den Aussenkern des Thalamus löst Vermehrung der Kaliummenge und Verminderung des Calciums in Serum aus, beim Stich in den Innenkern kommt es überdies zur Zunahme des anorganischen Phosphors. 3. In meinem Experiment liess sich beim Stich in den Thalamus keine Veränderung des Cl und Na-gehaltes des Blutserums nachweisen. 4. Die oben erwähnten Veränderungen treten 24 Stunden nach dem Stiche am ausgeprägsten zum Vorschein, und nach 48-72 Stunden wird allmählich der normale Zustand wiederhergestellt.
Von diesen Resultaten, es geht jedenfalls fest, dass in den Thalamus optici oder genauer in den Nuclei interni und externi Zentren vorhanden sind, die das Gleichgewichts der anorganischen Substanzen des Blutsermus regurieren und deren Läsioninfolge von Zerstörung oder Reiz-eine zeitweilige Abnahme des Ca herbeiführt, die von einer Zunahme des K (bei Läsion des Nucl. ext.) oder einer gleichzeitigen Zunahme des K und P (bei Läsion des Nucl. int.) begleitet wind.