Journal of Okayama Medical Association
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Über die Gewöhnung an die Gifte der Digitalisgruppe

Utsunomiya, Hiroaki
39_1417.pdf 776 KB
Published Date
1927-09-30
Abstract
Es interessiert uns die Frage, ob der Organismus sich auch an die Mittel der Digitalisgruppe wie an andere Gifte, z. B. Narkotica, durch wiederholte Behandlung gewöhnen kann, wenn auch dabei der Grad der möglichen Gewöhnung verschieden sein mag. Wenn dieses der Fall wäre, so müsste bei der praktischen Anwendung der Mittel der Digitalisgruppe noch mehr Acht gegeben werden, denn diese Eigenschaft und die bekaunte kumulierende könnten einen gegenseitigen Einfluss auf einander haben. Von diesem klinisch wichtigen Gesichtpunkt aus kam ich auf diesen Versuch. Die Resultate sind etwa folgendermassen zusammenfassen: 1. Wenn Mäuse unter möglichst gleichen Bedingungen in einem Intervall von je 48 Stunden mit 1/2 der einzelnen letalen Dosis des Strophanthins und Digifolins wiederholt subkutan injiziert werden, so erleiden die Tiere anfangs unter starken Vergiftungserscheinungen an ihrem Körpergewicht eine Einbusse, die beim Digifolin besonders hochgradig ist. Doch je öfter die Injektion wiederholt wird, desto leichter wird die Störung. Und die Tiere erholen sich wieder, ja nehmen sogar alhnählich an ihrem Körpergewicht zu. Diese Tatsache scheint schon zu beweisen, dass das Tier an die beiden Mittel gewöhnbar ist. 2. Nach der 15. 30. und 45. Injektion, d. h. nach der Vorbehandlung von 1, 2 und 3 Monaten, wurde die minimale letale Dosis der beiden Mittel für das Tier ermittelt, und zwar immer 48 Stunden nach der letzten Injektion. Dabei zeigte die Verhältniszahl der latalen Dosis für die giftgewöhnte Maus zu der für die normale bei jeder Versuchszeit eine grosse Schwankung. Beim Strophanthin war die Verhältniszahl nach 15 Injektion 86%, nach 30 Injektionen 111% und nach 45 Injektionen 150%, ; beim Digifolin war dieselbe für die entsprechenden Zeiten 86%, 129%, 143%. Daher unterliegt es keinem Zweifel, dass diese Tiere zwar im Anfang den beiden Mitteln gegenüber ihre Toleranz vermindern, aber im weiteren in Folge der Gewöhnung diese erhöhen könuen. 3. Die an Strophanthin gewöhnte Maus ist auch für Digifolin in gleichem Masse unemptindlich. Im Gegensatz dazu zeigt das an das letztere gewöhnte Tier für das erstere nicht eine herabgesetzte, sondern vielmehr eine gesteigerte Empfindlichkeit. Auf Grund dieser neuen Befunde ergibt sick, dass unter Umständen eine Gewöhnung an alle Mittel der Digitalisgruppe gemeinsam eintreteu kann, dass aber diese Gemeinsamkeit von den Unterschied der Verbindungsgeschwindigkeit mit dem Angriffspunkt sehr abhängig zu sein scheint. 4. Bei diesem Versuche ist zu bemerken, dass die Untersuchung der Letaldosis an der vorbehandelten Maus 48 Stunden nach der letzten Injektion ausgeführt wurde, um den Einfluss der kumulierenden Wirkuug der Mittel auszuschliessen, dass die Giftdosen bei der Vorbehandlung stets aus dem Körpergewicht für jede Zeit berechnet wurden. Wir wussteu ferner, dass bei jeoem Versuche die Lataldosis der normaleu Maus für die entsprechenden Zeiten als Koutrolle zu benutzen ist. Denn wir fanden, dass die Letaldosis des Strophanthins für das normale Tier am Ende April, nach 1, 2 und 3 Monaten zwischen 100%, 140%, 140% und 120%, und die des Digifolins gleichfalls zwischen 100%, 140%, 140% und 140% schwankte.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489