Journal of Okayama Medical Association
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Über einen Fall von Hämatochylurie, welche im Verlaufe erst als Fibrinurie zum Vorschein kam

Yamamoto, Tarô
38_1135.pdf 1.14 MB
Published Date
1926-10-31
Abstract
Ein 37 jähriger, kräftig gebauter und wohl genährter Arbeiter, aus der Provinz Hiroshimaken, kam im letzten Spätsommer zu uns wegen der seit etwa 2 Monaten fortdauernden, erschwerten Harnentleerung, welche zwar angeblich zuerst im Anschluss an einen Stoss auf der Schamgegend auftrat und von sich selbst dann zu verschwinden pflegte, wenn ein gelatinoser Klumpen beim Urinieren herauskam, und wurde in unserer Klinik aufgenommen. Er soll früher etwa vor 3 Jahren auch einmal dieselbe Beschwerde gehabt haben und damals aber von derselben sofort nach der einmaligen Entleerung einer gelatinosen Masse befreit worden sein. Bei der Aufnahme war es äusserlich nichts zu finden. Unter den im Urin ausgeschiedenen Klumpen betrug der eine etwa 5cm lang und 2cm breit, sah wie ein Wurm aus und war halbdurchscheinend, blass gelblich und elastischgelatinos. Diese Masse wurde histologisch und auch chemisch als eine hauptsachlich aus Fibrin bestandene und sogar nach den zystoskopischen und den pyelographischen Untersuchungen als eine aus dem rechten Nierenbecken abstammende erwiesen. In weiteren etwa 1 ½ Monaten wandelte sich der Harn in den hamatochylösen Zustand um und dann verhielt es sich, betreffs die Resultate der Nierenfunktionsprüfung, fast wie bei einer Nephrose, indem das Wasserverdünnungsvermögen und die Chlorausscheidung ziemlich erheblich angegriffen waren, wahrend die Ausscheidung des Stickstoffes fast intakt erhalten war. Auch zeigte es eine fast normale Gefrierpunkterniedrigung und einen fast normalen Reststickstoffstand im Blute. Nach und nach erholten sich in etwa weiteren 6 Monaten die Harnbefunde und auch die Nierenfunktionsstörungen, indem sie alle schliesslich sich wie ganz normal verhielten. Durch den ganzen Verlauf hindurch konnten wir niemals Filarialarven im Blute und im Urin und auch Tuberkelbazillen im Harn finden. Die Wassermann'sche Reaktion des Blutes und Parasiteneier im Kot waren negativ. Trotzdem fiel uns unter den morphologischen Blutbefunden eine leichte Leukozytose mit massiger Eosinophilie und relativer Lymphopenie auf. Kurz, wir haben also vor und einen ziemlich interessanten Fall von Hamatochylurie, welche aber im Verlaufe zuerst als eine reine Fibrinurie entdeckt wurde. Die obigen Blutbefunde und auch die frühere Erfahrung von einer und derselben Beschwerde lassen uns diesen Fall doch mit grösster Wahrscheinlichkeit als einen Filariasis halten, wenn auch wir keinen positiven Beweis dafür auffinden konnten. Hier möchte ich schliesslich etwa folgendes hinzuzufügen, dass manche unter den früher als seltene Fibrinurie angehaltenen Fällen vielleicht nichts anders als wie mein oben angegebener sein mögen, wenn man sie dabei noch länger in ihrem Verlaufe zur Beobachtung herangezogen hätte, und, auch, dass der Nachweis vom Dasein derjenigen Nierenfunktionsstörung, wie sie überhaupt bei einer Nephrose aufzutreten pflegt, gewiss eine mehr oder weniger grosse Bedeutung zur Erkclärung für die Entstehung von Hamatochylurie und auch die Nierenstorung bei Filariasis haben würde.
Note
原著
ISSN
0030-1558
NCID
AN00032489