Manchmal ist die Differentialdiagnose des Uterusmyoms gegen den Schwangerschaftsuterus einfach, aber gelegentlich entstehen grosse Schwierigkeiten zwischen beiden, besonders in folgenden Faellen. 1. erweichtes Myom 2. Schwangerschaft mit Blutung und Myom ohne Menstruation 3. abgestorbene Frucht und Blasenmole In solchen Faellen koennen wir gewaehnlich durch die Anamnese, die Verlaufsbeobachtung und das Alter der Patientin leicht differenzieren, doch werden zuweilen unueberwindliche Schwierigkeiten auftreten, und wir haben vor kurzer Zeit einen solchen Fall im unserer Klinik erfahren. Der Fall betrifft eine 37 jahrige Frau, die leidet an Uterinblutung, welche fuer Menstruation halten liess, dem Tumor im Unterbauch. Unter der Diagnose des Uterusmyoms hat man Laparotomie ausgefuehrt, dabei fanden wir einen etwas hyperaemischen, teils weichen teils derben ungefaehr dem vierten Schwangerschaftsmonate entsprechenden, ganz gleichmaessig vergrösserten Uterus. Dabei konnte man kindeskoerperaehnliche Konsistenz fuehlen, aber kein Hegar'sches Zeichen war nachgewiesen. Nun kommen wir zu grossen Schwierigkeiten zu unterscheiden, ob es "Myom" oder "Schwangerschaft mit Blutung". Zuletzt konnten wir durch Probepunktion beweissen, dass der Tumor ueberall eine gleiche Resistentz hat und konnte keinen Fruchtwasser nachweisen. Nach der Ausschliessung der Schwangerschaft hat man den Uterus supravaginal amputiert. Durch die Aufschneidung der Uterushoehle sahen wir einen submucoesen Myomknoten aus vorderer Wand und mikroskopisch habe ich keine Erweichung gefunden. Die zahlreiche glatte Muskelfasern ordnen sich teils parallel miteinander laufend teils sich verflechend, dazwischen findet sich weniges Bindegewebe als Stroma. Namentlich hat der Tumor das Bild "Myoma simplex" und die weiche Konsistenz der Geschwulst sollte auf ihre zahlreiche Muskelfasern und die oedematoese Durchtraenkung des Gewebes zurueckzufuehren.