ID | 46679 |
FullText URL | |
Title Alternative | Über die Einwirkung von Kathodenstrahlen auf den Kaninchenhoden mit Ihrem Vergleichenden Studium mit der der Röntgenstrahlen
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Author |
Honjo, Sadao
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Abstract | Die zu dieser Untersuchung gebrauchte Kathodenröhre besteht aus einem Sodaglas, welches an der Antikathodenstelle nur 0.2 mm dick ist. Dass die Kathodenstrahlen durch diese Antikathodenwand ausströmen, wird dadurch bewiesen, dass das durch positive Elektrizität bis auf 30° geöffnete Elektrometer vor dieser Wand schliesst, u. z. in 8, 9, 10, 14, 32 und 120 Sekunden den Entfernungen von 2, 4, 8, 16, 32 und 64 cm von der Wand entsprechend, wenn man eine elektrische Spannung der Funkenlänge von 1 cm gebraucht. Ferner werden die Zeitlängen, welche das Elektrometer zu schliessen nötig sind, dadurch verlängert, dass man einen Magnet zwischen der Antikathodenwand und dem Elektrometer legt. Dass die Kathodenstrahlen reichlich mit den aus der Antikathodenwand ausstrahlenden X-Strahlen vermischt seien, kann man ausschliessen, weil sie auf die Trockenplatte mit einem dünnen Lichtfilter keine Wirkung ausüben. Der Luftdruck innerhalb der Röhre beträgt 1/50, 000 mm, mit dem Mc. Leodschen Vakuummeter gemessen. Bei über 100 Kaninchen wurde der Hodensack mit Hilfe der genannten Röhre auf einer Seite in einer Entfernung von 3 cm von der Antkathodenwand bestrahlt, indem man einen Akkumulator von 6 Volt und eine Spannung der Funkenlänge von 6 cm. benutzte. Die Zeitdauer der Bestrahlung war 1, 5, 10 oder 15 Minuten lang und der durch die Haut hindurch bestrahlte Hoden in verschieden Zeiten (von einigen Minuten bis 120 Tage) nach der Bestrahlung herausgenommen, um seine histologische Veränderung zu untersuchen. Die bestrahlte Stelle des Hodens zeigt eine deutliche Veränderung sowohl in den Samenkanälchen als auch im interstitiellen Bindegewebe. A. Veränderung der Samenkanälchen. Von der 7 ten Stunde nach der Bestrahlung an fallen die Samenzellen mehr oder weniger der Degeneration anheim. Eine Anzahl Zellen zeigt nur eine leichte Veränderung der Kerne, während eine andere ganz nekrotisch wird, um endlich zu verschwinden. Dazwischen sieht man verschiedene Übergangsformen der Veränderung (Pyknose, Karyorrhexis, Karyolyse etc). Häufig vereinigen sich mehrere Samenzellen besonders Spermatiden zu einer polynukleären Riesenzelle, die aber innerhalb 35 Tage nach der Bestrahlung zu verschwinden pflegt. Gleichzeitig mit der Verminderung der Samenzellen treten die Sertolischen Zellen in den Vordergrund, indem sie 28-35 Tage nach der Bestrahlung einer hypertrophischen Wucherung unterworfen sind. Etwa 35 Tage nach der Bestrahlung können sie aber auch teilweise in Degeneration verfallen. Vom 21 sten -35 ten Tage nach der Bestrahlung an werden die Samenkanälchen atrophisch und haben teilweise Verkalkung oder Narbenbildung zur Folge. Ungefähr 70 Tage nach der Bestrahlung fangen die Samenzellen an sich zu regenerieren und etwa 120 Tage nach der Bestrahlung zeigen die schwach angegriffenen Samenkanälchen wieder einen normalen Bau, während die stark beschädigten grösstenteils stark verändert bleiben oder zu Grunde gehen. B. Veränderung des interstitiellen Bindegewebs. Im Anfangsstadium nach der Bestrahlung treten die Erweiterung der Blutgefässe, Blutung, reaktive Entzündung, Degeneration und Wucherung der Zellen auf. Die echten Zwischenzellen wuchern erst vom 14 ten Tage nach der Bestrahlung an, während die Histiozyten und die Bindegewebszellen schon am 7 ten Tage nach der Bestrahlung eine Wucherung zeigen. Das Wachstum des interstitiellen Bindegewebs geht mit der Atrophie der Samenkanälchen einher, um bei der Regeneration der letzteren wieder einzuschrumpfen. Unter verschiedenen Zellen im Hoden sind die Spermatiden am empfindlichsten gegen die Kathodenstrahlen, während die Bindegewebszellen einen stärksten Wiederstand haben. Zwischen beiden Extremen stehen andere Zellen in folgender Reihe, wenn man von den empfindlichsten nach den stärksten schreitet. Spermatiden→ Spermatozyten→ Spermatogonien→ Samenfäden→ Sertolische Zellen→ echte Zwischenzellen→ Histiozyten→ Bindegewebszellen. Zuweilen aber zeigen die Sertolischen Zellen und besonders die Samenfäden einen stärkeren Wiederstand ale die Zwischenzellen. Vergleichung der Wirkung der Kathodenstrahlen mit der der Röntgenstrahlen. Zu diesem Zweck beleuchtete der Verfasser den Hodensack beim Kaninchen mit X-Strahlen von 1/2 HED und bekam ein Resultat, welches sich in vollem Umfang mit dem der anderen Autoren deckt. Die Wirkung der Kathodenstrahlen unterscheidet sich von der X-Strahlen in folgenden Punkten. 1. Die Bestrahlung mit Kathodenstrahlen ruft die Gewebsveränderung sehr schnell hervor ohne eine nennenswerte Latentzeit, während bei Anwendung der X-Strahlen die reaktive Veränderung der Gewebe erst nach einer Verhältnismässig langen Latentzeit zum Vorschein kommt. 2. Gegen X-Strahlen sind Spermatogonien viel empfindlicher als Spermatiden und zwischen beiden stehen Spermatozyten, während bei Kathodenstrahlen gerade das Umgekehrte der Fall ist. 3. Im Fall der X-Strahlen warden besonders die im Gang der Mitose befindlichen Zellen leicht angegriffen, während bei Bestrahlung mit Kathodenstrahlen beschädigen sich jedenfalls die Spermatiden am schwersten, welche im allgemeinen wenig Wiederstand leisten. 4. Nach Bestrahlung mit X-Strahlen entsteht die polynukleäre Riesenzelle aus einer Samenzelle, die eine abnorme Kernteilung erleidet, dagegen bildet sich die betreffende Zelle im Fall der Kathodenstrahlen aus mehreren Samenzellen, besonders Spermatiden, die sich miteinander vereinigen. Diese Tatsache lässt vermuten, dass die X-Strahlen zuerst reizend wirken im Gegensatz zu den Kathodenstrahlen, welche von Anfang an zerstörend wirken. 5. Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen ist die Nekrose der Samenkanälchen stärker und hochgradiger als nach Bestrahlung mit Röntgenstrahlen. 6. Nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen tritt eine Verkalkung der Samenkanälchen häufig auf, was im Fall der Röntgenstrahlen noch nicht anzutreffen ist. 7. Die Veränderung des Zwischengewebes nach Bestrahlung mit Kathodenstrahlen ist eine auffallende. Sie äussert sich in Erweiterung der Blutgefässe, Blutung, reaktiver Entzündung, Nekrose etc. Nach Röntgenbestrahlung besteht die Veränderung nur in vorübergehender Erweiterung der Blutgefässe. 8. Nach Kathodenbestrahlung ist die Wucherung des interstitiellen Bindegewebes viel stärker ale nach Röntgebestrahlung und füllt die Stelle der zugrunde gehenden Samenkanälchen aus. 9. Die Regeneration der Samenkanälchen tritt nach Röntgenbestrahlung ziemlich rasch auf, und verbreitet sich über das ganze Gebiet der beschädigten Partie. Hingegen nach Kathodenbestrahlung ist die Regeneration der Samenkanälchen nur teilweise zu constatieren und tritt später auf. 10. Die Penetrationskraft der Kathodenstrahlen ist viel schwächer ale die der X-Strahlen, verhält sich zu dieser wie 1 zu 1,400. Daher beschränkt sich die Veränderung des Hodens nach Kathodenbestrahlung auf einen kleinen seichten Bezirk im Gegensatz zu der nach X-Strahlen, deren Wirkungskreis sehr tiefgehend und diffus ist. Desto stärker ist der Veränderungsgrad des betreffenden Gebietes im Fall der Kathodenstrahlen, welche auf eine kleine Strecke schr zerstörend wirken.
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Note | 原著
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Published Date | 1929-10-31
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Publication Title |
岡山医学会雑誌
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Volume | volume41
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Issue | issue10
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Publisher | 岡山医学会
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Start Page | 2342
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End Page | 2372
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ISSN | 0030-1558
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NCID | AN00032489
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Content Type |
Journal Article
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Official Url | https://www.jstage.jst.go.jp/article/joma1889/41/10/41_10_2342/_article/-char/ja/
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Related Url | http://www.okayama-u.ac.jp/user/oma/
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language |
Japanese
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Copyright Holders | Copyright© 岡山医学会
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File Version | publisher
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True
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Eprints Journal Name | joma
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